Eine neue Zukunft für das Missionshaus St. Paul

Was wird aus St. Paul? Die Kloster Machern AG hat die Immobilie nebst ihren umliegenden Flächen gekauft. Als künftige Nutzung sind eine Klinik für traditionelle Chinesische Medizin, ein Seniorenheim, ein Ärztehaus und eine Pfadfinder-Unterkunft sowie ein Ausflugslokal in Planung.

 Einen Überblick über die künftige Nutzung des Missionshauses St. Paul gibt die Beschlussvorlage für den Stadtrat. Das bekannte Haupthaus soll einmal eine Klinik für traditionelle Chinesische Medizin beherbergen. TV-Foto: Archiv/Marietta Schmuhl-Daschner

Einen Überblick über die künftige Nutzung des Missionshauses St. Paul gibt die Beschlussvorlage für den Stadtrat. Das bekannte Haupthaus soll einmal eine Klinik für traditionelle Chinesische Medizin beherbergen. TV-Foto: Archiv/Marietta Schmuhl-Daschner

Wittlich. (sos) 24 Hektar, davon 14 rund um das Missionshaus St. Paul, haben die Steyler Missionare im August 2007 an die Hofgut Stift Kloster Machern AG verkauft. Seit 2004 hatten die Ordensleute, die seit 1922 in St. Paul tätig waren, nach einem Käufer für diese spezielle Immobilie gesucht. Für den neuen Eigentümer hatte Ende 2008 der Geschäftsführer Hans-Jürgen Lichter erklärt, es liefen Gespräche mit dem Ziel, unter anderem eine Seniorenresidenz zu eröffnen.

Schon früher wurde überlegt, im Hauptgebäude mit seinen über 3000 Quadratmetern Nutzfläche eine Art Therapiezentrum zu eröffnen. Zuerst war ein Tiertherapeut interessiert, das Projekt scheiterte jedoch.

Außerdem sind seit längerem Pläne bekannt, ein Ausflugslokal mit regionalen Produkten - Stichwort "Klosterladen" - zu errichten. Früher einmal gab es bereits eine sogenannte "Sommerwirtschaft". Von einem solchen Projekt könnten gleich drei klösterliche Betriebe in Kooperation profitieren: die Abtei Himmerod, das Kloster Machern und eben St. Paul hieß es im Jahr 2007.

Seniorenheim mit rund 100 Betten



Nun haben sich die Vorstellungen zur Zukunft der Liegenschaft konkretisiert. Der Bau- und Verkehrsausschuss der Stadt hat sich zuletzt am vergangenen Donnerstag damit beschäftigt. Das Gremium hat nicht öffentlich einer Beschlussvorlage zugestimmt, über die der Stadtrat an diesem Donnerstag, 30. April, öffentlich entscheidet. Dabei geht es um 96 200 Quadratmeter der Anlage. Für diese gut neun Hektar steht die Aufstellung eines Bebauungsplans an.

Dabei sind laut Beschlussvorlage folgende Nutzungen geplant:

Das frühere Missionsgebäude soll Standort einer Klinik für traditionelle Chinesische Medizin (TCM) werden, dazu ist ein Kräutergarten vorgesehen. Neu gebaut werden soll ein Seniorenheim mit rund 100 Betten, ebenfalls neu errichtet werden soll ein Ärztehaus und eine Unterkunft für die Pfadfinder. Weiterhin wird ein Ausflugslokal mit Biergarten, Gastronomie und Verkauf gelistet. Geschäftsführer Hans-Jürgen Lichter konnte kurzfristig für eine Stellungnahme nicht erreicht werden.

Keine Informationen gibt es in den Ratsunterlagen etwa zu dem ehemaligen Schwesternheim, das zu St. Paul gehört. Die Immobilie sollte nach ersten Plänen als Kinderkrippe für bis zu Dreijährige genutzt werden. Ein Vorhaben, das sich nicht realisieren ließ.

Ein besonderes Leben erfüllt das Missionshaus St. Paul selbst schon am 6. Juni: Es ist Veranstaltungsort der Eifel-Kulturtage, die dort "Kaspar Hauser", getanzt von Gregor Weber zeigen werden.

Die Stadtratssitzung, übrigens die letzte öffentliche Sitzung in der derzeitigen Ratsbesetzung, ist am Donnerstag, 30. April, ab 18 Uhr in der Synagoge.

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