Eine Ruhe, wie Kinder sie kaum noch erleben

LÖTZBEUREN. (mm) Unter dem Motto "Wir bewegen uns" hatten sich die Erzieherinnen des Kindergartens Lötzbeuren für ein Waldprojekt, an dem alle Kinder teilnehmen konnten, auf dem Freizeitgelände von Raversbeuren entschieden.

Auf einer einwöchigen Entdeckungstour erlebten die rund 40 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren den Wald auf vielerlei Weise als Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen. Laut Kindergartenleiterin Gitte Eulenberg-Herz und den übrigen Erzieherinnen Gabi Gewehr, Conny Falkenberg und Doris Sommer kann im Wald eine Ruhe erfahren werden, wie sie die Kinder in ihrem Alltag kaum noch erleben.Im Mittelpunkt steht das Waldsofa

In dieser Atmosphäre merken sie Dinge, die ihnen vorher nicht bewusst waren, und durch den Freiraum im Wald können die Kinder ihren Wunsch nach Bewegung ausleben. Im Wald ohne vorgefertigtes Spielzeug, mit geheimnisvoll wirkenden Bäumen und ungewohnten Geräuschen, werden die Fantasie und Kreativität der Kinder angeregt. Auch das Sozialverhalten und der Gemeinschaftssinn in der Gruppe können durch einen Aufenthalt im Wald positiv beeinflusst werden. Morgens gegen acht Uhr ging es mit dem Bus nach Raversbeuren bis zum Waldweg, von dort wanderten die Kinder auf das Freizeitgelände. Danach ging es auf Entdeckungsreise. Mitten im Wald hatten sich die Kinder auf einem freien Platz gemütlich eingerichtet und eine Rutsche, eine Schaukel und einen Balancebalken aufgebaut. Der Mittelpunkt war ein "Waldsofa". Dort wurden die Kinder im Morgenkreis täglich begrüßt und mit lustigen Übungen nach dem Bewegungslied "Kriecht die Schneck den Berg hinauf" fit gemacht. Auch die gemeinsamen Gespräche am Morgen mit den Kindern über den Tagesablauf und vor der Heimfahrt über das Erlebte fanden dort statt. Wie die Erzieherinnen feststellten, vermissten die Kinder keine Spielsachen, denn aus Moos, Ästen, Blättern, Zweigen, Holz Rinde, Blumen und vielem mehr fertigten sie sich selbst ihre Sachen zum Spielen an. Weiterhin wurde gemeinsam vieles gebastelt. So wurde ein Waldstuhl hergestellt , Moos gesammelt und mit Draht zusammengefügt, geflochtene Fächer wurden mit Waldmaterial versehen, Steine bemalt und poliert, Tischsets aus Blättern hergestellt, ein Zwergenhäuschen aus Zweigen, Blättern und Moos gebaut. Da das Spielen, Bewegen und Entdecken in der frischen Waldluft hungrig macht, freuten sich die Kinder täglich auf das Mittagessen, das von einer Erzieherin im Kindergarten gekocht wurde. "Die Kartoffelsuppe, Pizza, Nudeln mit Soße und die Hamburger schmeckten super", bestätigten die Kinder. Ein besonderes Ereignis war der Besuch von Förster Fischer. Er machte mit den fünf- und sechsjährigen Kindern eine Exkursion zum nächstgelegenen Bach, wo er mit ihnen ein Wehr baute. Um den Eltern das Waldprojekt transparenter zu machen, waren sie zum Abschluss des erlebnisreichen Projektes am letzten Tag ab 11 Uhr zum gemeinsamen Grillen eingeladen. In einer kleinen Kreativausstellung konnten sie bei ihrem Besuch auch die Kunstwerke der Kinder bewundern, die von ihnen im Laufe der Projektwoche hergestellt worden waren.

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