Eine Welle der Solidarität für Schwollener Sportler

Der 3. November 2005, als das Sportlerheim abbrannte, ist der schwärzeste Tag in der Geschichte des SV Schwollen. Der 7. Juli 2007 ist ein Glückstag für den Klub: Bei schönem Wetter wurde der Neubau eingeweiht.

Schwollen. (kas) Voller Stolz blickte der SV Schwollen bei der offiziellen Eröffnung des Sportlerheims, die er mit seinem 80. Jubiläum feierte, auf das enorme Engagement seiner Mitglieder in den vergangenen Monaten zurück. "In Rekordzeit haben unsere ehrenamtlichen Helfer - manchmal waren es mehr als 25 - dieses schmucke Gebäude erstellt", lobte Markus Schmidt "das tolle Teamwork". Anfänglich hegte der Vorsitzende erhebliche Bedenken "wegen des hohen materiellen und immateriellen Aufwands, aber ich wurde eines Besseren belehrt". Von den 240 000 Euro, die das 222 Quadratmeter Netto-Nutzfläche umfassende Domizil kostete, deckte die Feuerversicherung 100 000 Euro ab. Daneben steuerten die Gemeinde Schwollen und Hochwald-Sprudel jeweils 20 000, der Sportbund Rheinhessen 17 300, die Kreissparkasse Birkenfeld 10 000 und der örtliche Heimat- und Verschönerungsverein 5000 Euro bei. Etliche Baufirmen kamen dem Verein weit entgegen. Auf gut 5000 Euro summierten sich die privaten Spenden. Dank des vorbildlichen Einsatzes der handwerklich geschickten Einwohner, die auch von einigen Auswärtigen unterstützt wurden, benötigte der Verein ein Darlehen von nur rund 25 000 Euro. Hohe Auszeichnungen für drei Mitglieder

"Ich habe bereits viele schöne Stunden in Schwollen verbracht", ging Karl-Heinz Adam auf seine 35-jährige Verbundenheit mit dem SV Schwollen ein. Der Vizepräsident des Sportbunds Rheinhessen hofft auf "starke Impulse für die Vereinsarbeit". Hohe Auszeichnungen verlieh er drei Mitgliedern, die am Bau in vorderster Front standen. Winfried Kämmerling, der die meisten Arbeitsstunden leistete und dem Verein schon vorher in vielfältiger Hinsicht diente, erhielt die Silberne Ehrennadel des Sportbunds. Mit der Bronzenen Ehrennadel würdigte Adam das Wirken von Kassierer Freimut Theiß, der ebenfalls täglich an der Zehnheck schuftete, und des zweiten Vorsitzenden Wolfgang Veek, auf dessen Entwurf der binnen eines Jahres errichtete Winkelbungalow basiert. Der Verein ehrte Kämmerling mit dem großen, Theiß und Veek mit dem kleinen Zinnteller. "Mein lieber Scholli, besser mein lieber Schwolli!", mit diesen Worten zog der Fußball-Kreisvorsitzende Karl-Heinz Thömmes seinen Hut und pries die stets faire Zusammenarbeit mit dem SVS. Das Unglück als Chance gesehen

Die "große Solidargemeinschaft" in Schwollen imponierte dem Kreisbeigeordneten Karl-Friedrich Hahn. Nach dem Brand im November 2005 "ist der lebendige, von überragendem Idealismus getragene Verein nicht in ein Jammertal gefallen", zollte Manfred Dreier als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Birkenfeld Anerkennung: "Der SV Schwollen sah das Unglück als Chance, die er konsequent nutzte." Wie Ortsbürgermeister Horst Hahnefeld hob der VG-Chef die Welle der Hilfsbereitschaft hervor. An das "gespenstische Bild", als das alte Vereinsheim bis auf die Grundmauern niederbrannte, erinnerte der "OB", der das Arbeitspensum der Helfer als "unglaublich" bezeichnete. Schließlich wünschte sich Hahnefeld, dass die gut funktionierende Fußball-Spielgemeinschaft mit dem SV Niederhambach "eine temporäre Maßnahme ist, auch wenn wir in der untersten Spielklasse beginnen müssten". Als Verdienst von Freimut Theiß betrachtet Planer Oliver Kleiner, dass "der strenge Kosten- und Zeitplan hervorragend eingehalten" wurde. Höchst erfreulich lief die Kooperation mit Heiko Herber und Michael Klein, deren mit sehr gut bewertete Diplomarbeit in das Projekt einfloss. Bei der Gratulationscour der Orts- und Nachbarvereine stach die von Bodo Dalheimer für den Förderverein überreichte Spende von 3000 Euro heraus, um einen der beiden kürzlich gestohlenen Rasentraktoren zu ersetzen.

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