Einfahrt nur mit Karte

TRABEN-TRARBACH. Die Brückenstraße in Traben-Trarbach wird keine Fußgängerzone. Auch in Zukunft dürfen Autos und Mopeds durch die kleine Geschäftsstraße fahren, allerdings nur dann, wenn der Fahrer vorher eine Parkkarte zieht. Das beschloss der Stadtrat gegen vier Stimmen aus der SPD-Fraktion.

Dutzende Male bereits hat der Stadtrat Traben-Trarbach über die Verkehrsregelung in der Brückenstraße diskutiert. Ebenso oft gab es Kritik, vor allem von Geschäftsleuten und Gastronomen. Für die einen muss die Straße zwar verkehrsberuhigt, aber dennoch für Autos befahrbar sein, für die anderen muss der Verkehr draußen bleiben, damit die Straße den Charakter einer kleine "Flaniermeile" bekommt. Am Montagabend hat der Stadtrat erneut eine andere Verkehrsregelung beschlossen. Er orientiert sich am Vorschlag der CDU-Fraktion, dem sich die FDP-, und FWG-Fraktionen anschlossen. Der Beschluss: Die Straße bleibt auch während der Saison offen für Autos, die dort auch parken können. Wer reinfahren will, muss allerdings an einer Absperrung eine Karte ziehen. Will er wieder raus, muss er die Karte, ähnlich wie in einem Parkhaus, entwerten und steckt sie dann an der Ausfahrt wieder in einen Automaten. Eine Absperrung, über deren Form und Mechanismus noch zu beschließen sein wird, öffnet sich und der Fahrer kann wieder rausfahren. Eine halbe Stunde parken soll kostenlos sein, danach werden Gebühren fällig. CDU-Sprecherin Jutta Schneider: "Das TV-Forum und die Befragung haben gezeigt, dass die meisten gegen eine Vollsperrung sind.""Schranke schreckt Touristen ab"

Hannelore Immich (FDP) sagte, dass man zunächst eine Sperrung für den Verkehr während der Saison bevorzugt habe. Man sei aber kompromissbereit und werde sich dem CDU-Vorschlag anschließen. Allerdings sollte die Absperrung nicht durch eine Schranke erfolgen. Dadurch würden Touristen abgeschreckt. Jutta Schneider dazu: "Eine Schranke ist für uns kein Dogma." Auch die FWG schwenkte auf den CDU-Vorschlag um. FWG-Sprecher Rudolf Brixius: "Zunächst hatten wir den Vorschlag der SPD bevorzugt, doch die Argumente, die beim TV-Forum geäußert wurden, haben uns nachdenklich gemacht." Damals hatten einige Geschäftsleute geäußert, eine Vollsperrung während der Saison würde ihre Existenz bedrohen. Die FWG hält ebenfalls aus optischen Gründen nichts von einer Schranke. Es müsse eine andere technische Lösung gefunden werden. Für die SPD bekräftigte deren Sprecher Hans-Joachim Weinmann nochmals den bereits vor zwei Wochen geäußerten Vorschlag. Demnach soll die Straße in der Zeit von Ostern bis zum 1. November jeweils von 11 bis 18 Uhr für den Verkehr gesperrt werden. Die Schließung könne durch den Einbau eines automatischen Pollers gewährleistet werden. Im oberen Bereich der Brückenstraße sollten in Höhe des Tourist-Info-Pavillons Kurzzeitparkplätze in Ergänzung zu Schwerbehindertenparkplätzen eingerichtet werden. Allerdings könne man, so Weinmann, über Uhrzeit und Monate noch diskutieren. Die Investitionen für Parkautomaten hält die SPD für überteuert und nicht rentabel. Weitere Wortmeldungen: Renate Braband (SPD): "Wir müssen auch den Interessen unserer Gäste gerecht werden. Wir müssen an den Tourismus denken." Beigeordneter Erwin Haussmann (CDU) kommentierte den CDU-Vorschlag so: "Für Ganztagsparker wird's in Zukunft richtig teuer. Die Straße wird für diejenigen, die dort nichts zu suchen haben, vollkommen uninteressant" Der Stadtrat lehnte mit den Stimmen der CDU-, FDP- und FWG-Fraktion den SPD-Antrag ab, gleichzeitig stimmte er bei vier Gegenstimmen aus der SPD-Fraktion dem CDU-Antrag zu.

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