Einfühlsame Arien

BENGEL. Wohlklingend, warmherzig und andachtsvoll: Das traditionelle Weihnachtskonzert des Musikkreises Springiersbach in der Klosterkirche wurde vom jungen Vivaldi-Kammerensemble gestaltet.

"Die Qualität der musikalischen Darbietungen war hervorragend, der Rahmen festlich und das Ambiente bestens", so lautete das Fazit von Beate Schäfer aus Greimerath. Zusammen mit ihren Schwestern Gerlinde aus Plein und Christel aus Altrich kommt sie immer wieder gerne in die weihnachtlich geschmückte Klosterkirche Springiersbach, um das seit 20 Jahren beliebte Weihnachtskonzert zu hören.Neue Interpreten, neues Programm

Diesmal waren Programm und Interpreten neu. 200 Besucher verfolgten das zweite Konzert des vor einem Monat gegründeten Vivaldi-Kammerensembles mit Streichern vom Städtischen Orchester Trier (vier Violinen, Bratsche, Cello, Kontrabass), dem Kirchenmusiker Helmut Schwindling aus Bitburg (Cembalo und Orgel Positiv), dem Trompeter Milen Haralambow aus Freiburg und der Sopranistin Antonietta Jana aus Kaiserslautern. Peter Enchev leitete das festliche Konzert mit barocker Musik. Zwei Komponisten standen im Vordergrund: Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750) und Antonio Vivaldi (1678 bis 1741). Vivaldis lebendige Dialoge zwischen den Instrumenten ergänzten sich im Wechsel mit Bachs eher tiefen und breiten Harmonien. Der Abend begann mit Bachs Konzert für Violine und Orchester in E-Dur, wohlklingend und sauber einstudiert. Andachtsvoll und warmherzig besonders das Adagio, zart rhythmisch durch die Klänge des Cembalo begleitet. Die Sopranistin Antoinetta Jana interpretierte einfühlsam die Arie "Auch mit gedämpften Stimmen" aus der Bach-Kantate Nr. 36. Es folgte Vivaldis Concerto grosso d-moll, das die volle Aufmerksamkeit der Zuhörer erforderte und mit zufriedenem Applaus für die makellose musikalische Leistung belohnt wurde. Trotzdem war ein Nachstimmen erforderlich, bedingt durch die kühlen Temperaturen, so Konzertmeister Peter Enchev.Lebendigkeit und spritzige Dialoge

Wohlklingend ging es weiter mit Vivaldis Concerto in F-Dur für drei Violinen, Streicher und Cembalo. Lebendigkeit und spritzige Dialoge auf hohem musikalischen Niveau kennzeichneten den Höhepunkt des Abends, die Bach-Kantate "Jauchzet Gott in allen Landen", bei dem sämtliche Mitwirkenden auftraten. Meisterliches und virtuoses Trompetenspiel verband sich exzellent mit der Sopranistin und wurde mit lang anhaltendem Applaus belohnt. Dann erklang die Arie "Singe, Seele, Gott zum Preise" von Georg Friedrich Händel (1686-1759) für Sopran, Violine, Cembalo und Cello. Den Abschluss bildete Antonio Vivaldis Concerto in h-moll für vier Violinen, Streicher und Cembalo.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort