Eingestürzte Friedhofsmauer muss dringend saniert werden

Gräfendhron · Schulden in Höhe von insgesamt 462 100 Euro belasten den 130-Einwohner-Ort Gräfendhron. Dennoch duldet die Sanierung des Friedhofs keinen Aufschub: ein längeres Mauerstück ist bereits eingestürzt und die Pfosten des Eingangstores sind mit Gurten gesichert.

Gräfendhron. Mit Spanngurten gesicherte Mauerpfeiler und eine eingestürzte Mauer lassen keinen Zweifel: Der Gräfendhroner Friedhof muss dringend saniert werden. Die knapp 130 Bürger können ein solches Projekt nicht alleine stemmen. Daher haben sie einen Landeszuschuss über 124 000 Euro für das mit 179 000 Euro teure Vorhaben beantragt.
Friedhofsanierung im Frühjahr



Mit den Arbeiten wird im Frühjahr begonnen werden. Freiwillige übernehmen die Abbrucharbeiten. Das spart der Gemeinde 1400 Euro. Dennoch sind die verbleibenden 53 600 Euro ein harter Brocken für Gräfendhron. Denn erst 2011 hat der Ort die Sanierung des Wirtschaftsweges nach Berglicht bezahlen müssen. Zu den 57 800 Euro hat das Land 28 600 Euro beigesteuert - weitere 3000 Euro sind nachträglich beantragt. Sollte der Betrag genehmigt werden, muss Gräfendhron 26 200 Euro bezahlen. 44 Prozent werden aus der dann aufgezehrten Jagdpacht-Rücklage bestritten, so dass 14 672 Euro zu finanzieren sind.
Die angespannte Haushaltslage lässt selbst die Realisierung kleiner Wünsche in weite Ferne rücken. So ist ungewiss, ob die Kommunalaufsicht den geplanten Kauf eines Waldgrundstückes für 2000 Euro genehmigen wird. Denn die Gemeinde ist hoch verschuldet - insgesamt mit 462 100 Euro (Ende 2011). Abgesehen von 229 300 Euro, die für Investitionen benötigt wurden, belasten weitere 232 800 Euro die Sicherung der Liquidität. Erschwerend hinzu kommt das Minus bei den Pflichtaufgaben: Bei 114 930 Euro Erträgen und 163 320 Euro Aufwendungen fehlen unterm Strich 48 390 Euro.
Die jährlichen Defizite schmelzen das Vermögen der Gemeinde rapide ab, wie Kämmerer Michael Suska bei der Haushaltsberatung deutlich machte. Erstmals ermittelt wurde das Vermögen im Zuge der Einführung der doppelten Buchführung (Doppik) per 1. Januar 2009.
Die vom Rat festgestellte Eröffnungsbilanz weist in der Summe 1,24 Millionen Euro aus, die Summe aller Aktivposten der Gemeinde wie Gebäude, Grundstücke, Straßen oder Mobiliar.
Kosten 53 600 Euro


Nach Abzug der Verbindlichkeiten ergibt sich ein Eigenkapital von 475 952 Euro, das Ende 2011 nur mehr 350 000 Euro betragen wird und Ende 2014 - bei unverändert negativer Entwicklung - eventuell nur noch 224 000 Euro. Binnen acht Jahren könnte das Eigenkapital komplett aufgezehrt sein, sagt Suska.
Einziger Hoffnungsschimmer ist eine Fläche, die sich für eine Windkraftanlage eignen könne, was aber noch geprüft werden muss. urs

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