Eingliederung Minheims: Wittlich-Ländler verteidigen Zahlen

Die Fraktionsvorsitzenden des Verbandsgemeinderats Wittlich-Land haben sich nach der Kritik an ihrer Entscheidung gegen die Aufnahme Minheims verteidigt. Sie zweifeln nicht an der Richtigkeit der Zahlen und halten 42 Euro Gebührenerhöhung für keinen unbedeutenden Betrag.

Wittlich. (mai) Ohne einen Adressaten zu nennen, hatte Minheims Ortschef Werner Mertes kritisiert, dass bewusst Zahlen hochgerechnet worden seien, um eine Eingliederung Minheims nach Wittlich-Land zu verhindern. Die Fraktionsvorsitzenden des VG-Rats verstehen auch Mertes' aktuelle Kritik nicht.

Ulrich Müller von der FWG-Fraktion sagt: "Es gab bisher keinen Grund, an der Richtigkeit der Zahlen zu zweifeln, schließlich wurden sie auf der Basis der Zahlen aus Neumagen-Dhron nachvollziehbar aufgearbeitet." Die VG Wittlich-Land hatte errechnet, dass sie die Eingliederung Minheims, für die sich die Bürger vor Ort ausgesprochen hatten, wegen der Sanierung des Abwassersystems 3,8 bis 4,5 Millionen Euro kosten würde. Auch sei die Aufnahme Minheims nicht von vorneherein unerwünscht gewesen, sagt Müller. Er habe Mertes versichert, für die Eingliederung zu votieren, wenn sich die finanzielle Belastung in vertretbarem Rahmen halte. Der Ortschef habe dafür Verständnis gezeigt.

Müller stellt wie Franz-Josef Krumeich (CDU) fest, dass eine jährliche Mehrbelastung von bis zu 42 Euro, mit der eine vierköpfige Familie in Wittlich-Land bei der Aufnahme Minheims über mehrere Jahre hinweg rechnen müsste, kein unbedeutender Betrag sei. Müller weist zudem darauf hin, dass auch die Ortsgemeinderäte für eine Aufnahme Minheims hätten stimmen müssen. Er räumt dem Moselort in diesen Gremien keine Chancen auf Mehrheit ein. Krumeich glaubt an ein Kommunikationsproblem zwischen der VG-Verwaltung Neumagen-Dhron und Mertes, wenn diesem die Zahlen nicht bekannt gewesen seien. Angelika Brost (SPD) äußert sich enttäuscht, dass die Entscheidung von Wittlich-Land in Minheim nicht akzeptiert werde. Die Wittlich-Ländler hätten sich viel Mühe mit den Zahlen gegeben.

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