Einkaufsgutschein hat in Wittlich-Land Startschwierigkeiten

Wittlich · Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land hat im vergangenen Jahr den Gutschein "Ein.Kauf mit Herz" eingeführt. 95 Betriebe machen mit, vom Getränkehändler bis zum Anglershop. Bisher ist die VG allerdings selbst ihr größter Kunde.

 Carina Leisen (links) zeigt, wie der Gutschein bei Carina Alt-Linden gekauft werden könnte. Mit im Bild: Bürgermeister Dennis Junk. TV-Foto: Christina Bents

Carina Leisen (links) zeigt, wie der Gutschein bei Carina Alt-Linden gekauft werden könnte. Mit im Bild: Bürgermeister Dennis Junk. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Morbach hat ihn, Bernkastel-Kues und Wittlich hat ihn auch: einen eigenen Einkaufsgutschein. Das fand auch die Verbandsgemeinde Wittlich-Land gut und startete das Projekt "Ein.Kauf mit Herz". 95 Betriebe machten mit, vom Getränkehändler über Friseur, Gärtnereien, Hotels, Kosmetiker, Fotografen, Reifenhändler bis hin zu Metzgereien und einem Anglershop sind dabei.

Von Januar bis Mitte Oktober dieses Jahres sind 664 Gutscheine verkauft worden. Davon hat die Verbandsgemeinde sich selbst jedoch 517 intern ausgestellt. Bürgermeister Dennis Junk erklärt: "Momentan verschenkt die Verbandsgemeinde Wittlich-Land die Gutscheine zu 90., 95. und 100. Geburtstagen und zu goldenen, diamantenen und eisernen Hochzeiten. Außerdem erhalten Ortsbürgermeister, Mitglieder des Verbandsgemeinderats und die Beigeordneten einen Gutschein zum Geburtstag. Auch bei Ehrungen, Verabschiedungen oder sonstigen herausragenden Ereignissen werden sie vergeben."

Bisher haben 147 Menschen außerhalb der Verbandsgemeindeverwaltung einen Gutschein gekauft. 140 Gutscheine im Wert von 4000 Euro sind eingelöst worden. Im Verbandsgemeinderat, in dem die Zahlen vorgestellt wurden, sieht man für die Entwicklung zwei Ursachen. Zum einen, dass der Gutschein noch nicht bekannt genug ist. Dem will die Verwaltung mit Hinweisen im eigenen Mitteilungsblatt, auf den Internetseiten der Verbandsgemeinde und der Ortsgemeinden sowie über das soziale Netzwerk Facebook entgegenwirken.

Zum anderen ist es umständlich, den Gutschein zu kaufen. Er ist zwar bei der Verbandsgemeinde erhältlich; da dort aber das Vieraugen-Prinzip gilt, muss der Interessent eines Gutscheins erst einmal von der Anmeldung zu einer Sachbearbeiterin, dort wird der Gutschein vorbereitet, dann muss derjenige noch einmal ins Erdgeschoss zur Kasse, um zu bezahlen, und schließlich mit der Quittung nochmal in den ersten Stock, wo er gegen Vorlage der Bescheinigung den Gutschein erhält.

Dennis Junk: "Das müssen wir vereinfachen, aber unter Wahrung der Vorschriften." Weiter sagt er: "Von Verwaltungsseite her muss künftig sichergestellt werden, dass der Kaufprozess nicht mehr derart zeitaufwendig ist. Wichtig ist, dass der Kunde in Zukunft an einer zentralen Stelle den Gutschein kaufen und auch direkt bezahlen kann."

Insgesamt ist er aber mit dem Ergebnis nicht unzufrieden. "Es gibt noch keine Vergleichszahlen aus anderen Jahren. Und vor dem Hintergrund, dass kaum Werbemaßnahmen ergriffen wurden, wird der Gutschein in unserer Verbandsgemeinde immer besser angenommen." Eine direkte Zielvorgabe für 2018 hat die Verbandsgemeinde nicht: "Wenn aber 1000 verkauft würden, wäre das super", so der Verbandsgemeindechef.

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