Einmal römisch frisieren bitte!

Horath · Keltisches Gebäck und römische Spiele: Mehr als 30 Teilnehmer haben sich beim zwölften Horather Generationentreff auf Spurensuche in der keltischen und römischen Geschichte des Dorfes begeben. Dabei konnten sie die Kultur ihrer Vorfahren hautnah erleben.

 Als feine Römerinnen verkleidet durch den Horather Wald zu wandern, gefällt nicht nur den Kindern gut. TV-Foto: Ursula Schmieder

Als feine Römerinnen verkleidet durch den Horather Wald zu wandern, gefällt nicht nur den Kindern gut. TV-Foto: Ursula Schmieder

Horath. Die römischen Gewänder, von Frauen selbst genäht, liegen bereit. Nur noch schnell hineinschlüpfen - und schon kann die archäologische Wanderung "Auf den Spuren der Kelten und Römer" beginnen. Rings um Horath gibt es viele Fundstätten, darunter ein großes Gräberfeld. Hobby-Archäologe Peter Alt kennt sie alle.
Einige, wie ein Fürstengrab an der Römerstraße, entdeckte der Horather sogar selbst. Entsprechend fachkundig führte er anlässlich des zwölften Generationentreffs (siehe Extra) durch den Wald. Gefolgt von rund einem Dutzend Kindern und etwa 20 Erwachsenen stapfte er teils querfeldein, um ihnen Besiedlungsspuren zu zeigen: auffällige Steinanhäufungen, die an ehemalige Gebäude erinnern, oder Mulden oder natürliche Podeste, die keltische Holzhütten dort erahnen lassen. Nach der Exkursion erwarteten am Dorfplatz keltisches Gebäck und Einblicke in den Alltag von Römern und Kelten. Kinder und Erwachsene ließen sich aus Kupferdraht Armbänder anpassen und die Mädchen standen bei Anja Nehren Schlange, um sich römisch frisieren zu lassen. Parallel dazu bot Heike Thielen an, eine Runde Orca zu spielen. Ein Tontopf als Wurfziel sowie "Münzen", flach gestanzte und per Sprühdose versilberte Kronkorken, ist alles, was dazu benötigt wird. "Ich hab schon zehn Münzen gewonnen", freute sich Lara (9): "Das ist toll hier, man kann sich verkleiden und lernt auch etwas über früher." Auch bei den Älteren kam der etwas andere Freizeitspaß sehr gut an. Christel Schmitt (72) schwärmte vom Ausflug in die Geschichte der Region. Es sei gut zu wissen, was einst rings um das Dorf geschah. Veranstalter der von Luzia Steffes mitinitiierten und begleiteten Treffen sind Pfarr- und Ortsgemeinde. Meistens seien 20 bis 25 Personen dabei, ermuntert sie: "Jeder kann mitgehen." Das im Rahmen der Dorfmoderation geborene Konzept basiert auf den Wünschen von Kindern und Senioren. Anfangs angedachte Spielenachmittage fanden wenig Anklang. urs
Extra

Seit 2009 treffen sich Horather drei oder vier Mal im Jahr zu Generationentreffen. Kinder und Senioren unternehmen etwas gemeinsam und lernen nebenbei voneinander. Den Anfang der bisher zwölf Aktionen machte ein Treffen im Advent: in der Kirche wurde die Krippe aufgebaut und es wurden Plätzchen gebacken und Weihnachtsschmuck gebastelt. Ein ähnliches Angebot gab es auch zu Ostern sowie im Herbst ein Kelter-Treffen. Kinder und Erwachsene sammelten Äpfel, um zu keltern und Apfelkuchen zu backen. Ein andermal schauten sie beim Schafescheren zu und trafen sich danach, um zu spinnen und zu weben. Und bei einer Dorfrallye wurde alten Hausnamen nachgespürt. urs

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