Einmal segeln bei der Rheinwoche

Einmal bei der Rheinwoche dabeisein und an der berühmten Flussregatta teilnehmen, diesen Wunsch haben sich Karin und Herbert Heße diesem Jahr erfüllt. Sie segelten von Köln-Porz bis Emmerich eine 170 Kilometer lange Strecke.

 Mit ihrer Shark „Batash“ segelten Karin und Herbert Heße bei der Rheinwoche von Köln-Porz bis Emmerich mit. Foto: privat

Mit ihrer Shark „Batash“ segelten Karin und Herbert Heße bei der Rheinwoche von Köln-Porz bis Emmerich mit. Foto: privat

Traben-Trarbach/Köln. (red) Karin und Herbert Heße hatten keinen Schimmer, worauf sie sich da einließen. Es war für sie einfach der Reiz, einmal auf dem Rhein zu segeln und den Unterschied zum Segeln auf der Mosel auszuloten.

Karin Heße war sofort einverstanden, und so buchte das Ehepaar seine Teilnahme an der Rheinwoche 2009, der größten Flussregatta Europa, via Internet. Die zu segelnde Distanz war angegeben vom Starthafen Köln-Porz bis Emmerich. Eine Strecke von 170 Kilometern, die in fünf Etappen gesegelt werden sollte.

Statt nach Porz anzureisen, segelten beide ihr Boot, die Shark "Batash", auf eigenem Kiel zum Ausgangshafen. Insgesamt hatten sich 96 Boote zu dieser Wettfahrt auf dem Rhein angemeldet, vom Laser über Piraten, Zugvogel, Jollenkreuzern und offenen und geschlossenen Kielbooten waren zahlreiche Bootsklassen vertreten, die in sieben Gruppen eingeteilt waren.

Die einzelnen Etappen gingen über eine Distanz von 28 bis 44 Kilometern. Am frühen Nachmittag war dann der erste Zielhafen erreicht. Die angelaufenen Häfen gingen über Hitdorf, Neuss (mit Abendveranstaltung zur 50-Jahr-Feier des Yachtclubs Novesia), Duisburg, Wesel (mit Live-Musik und Grillparty) bis Emmerich.

Auch die Wasserschutzpolizei war ständig präsent und machte die Berufsschifffahrt auf die Regatta aufmerksam. Das Regattafeld zog sich kilometerweit auseinander und bot für die Rheinanlieger, Zuschauer und Spaziergänger eine eindrucksvolle Kulisse. Das Wetter während der Pfingsttage hätte nicht besser sein können: viel Sonne, kaum Wolken und fast durchweg drei bis fünf Windstärken. Karin Heße an der Vorschot holte sich trotz Segelhandschuhen Blasen an den Händen und einige blaue Flecke am Körper, denn die Berufsschifffahrt sorgte zeitweise für ordentlich Wellengang, und es wurden zum Teil schnelle Wenden erforderlich, um die Frachter nicht zu behindern. Zusammen mit den zeitweise heftigen Böen und schnellen Kreuzschlägen, der starken Strömung und der Berufsschifffahrt gestaltete sich das Segeln auf dem Rhein für die beiden Segelfreunde anspruchsvoll. Erholungsphasen während des Segelns gab es praktisch nicht: Tonnen, Brückenpfeiler, Strömung, Wind, und die anderen Regattateilnehmer forderten ihre volle Aufmerksamkeit.

Die letzte Etappe von Wesel nach Emmerich gingen Karin und Herbert Heße etwas gelassener an, denn das Flussbett war breiter und die Strömung nicht so stark; außerdem waren ihnen die Verhältnisse auf dem Rhein mittlerweile etwas vertrauter. Im Zielhafen Emmerich angekommen, prasselte doch noch ein kräftiger Regenschauer auf alle Teilnehmer herab.

Wenn die Heßes auch keine ruhmreiche Platzierung in der Gruppe der sieben Sharks ersegeln konnten, so waren sie trotzdem stolz, als aktive Segler unter anspruchsvollen Bedingungen an der größten und längsten Flussregatta Europas teilgenommen zu haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort