Vortrag Dieser Mann sorgt für 1000 Glücksmomente bei den Wittlicher Casino-Besuchern

Wittlich · Über Gefühle, Bescheidenheit und die kleinen Glücksmomente im Leben: Was Autor Christof Jauernig in seiner Show in Wittlich präsentierte.

 Um „Eintausendmal Lebensgück“ ging es im Vortrag von Christof Jauernig  in Wittlich.

Um „Eintausendmal Lebensgück“ ging es im Vortrag von Christof Jauernig in Wittlich.

Foto: Andreas Sommer

Wenn Christof Jauernig vom Glück erzählt, dann weiß der ehemalige Analyst einer Unternehmensberatung für Banken genau, wovon er spricht. Er selbst bezeichnet sich nicht als Aus- sondern vielmehr als Einsteiger in ein neues Leben. Einst gefangen auf einer immer schneller werdenden Autobahn des Lebens, verließ er die Bankenwelt und brach mit dem Rucksack nach Asien auf. Eine Reise der Selbstfindung und eines biografischen Umbruchs, wie er sie selbst beschreibt. Seit seiner Heimkehr berichtet er in Multimediavorträgen von seinen Gefühlen. Er interessierte sich aber auch dafür, was die Menschen bewegt, die zur Show kommen und fragte in über 60 Städten nach den persönlichen Glücksmomenten seiner Zuhörer.

„Am Anfang dachte ich, dass nur wenige Menschen da mitmachen würden, weil die Frage nach den persönlichen Glücksmomenten schon sehr intim ist. Doch die meisten Menschen machten aktiv mit, und so konnte ich in kurzer Zeit sehr viele ‚Glücksmomente‘ sammeln“, erzählt Jauernig über die Anfänge. Diese Sammlung wollte er nun wieder mit Menschen teilen und entwickelte ein neues multimediales Programm über „Eintausendmal Lebensglück“.

 Katrin Sußenburger (Mitte) mit Tochter Elena und Sohn Nils Hempeln.

Katrin Sußenburger (Mitte) mit Tochter Elena und Sohn Nils Hempeln.

Foto: Andreas Sommer

Am Freitag präsentierte er es im Casino Wittlich. ren, was für die vielen zuvor Befragten besonderes Glück bedeutet. Dabei blieben ihm persönlich emotionale Momente besonders in Erinnerung. Wie die Schilderung einer älteren Damen aus Bayern, die geantwortet hatte: „Ein besonderer Glücksmoment für mich ist, wenn ich durch den lichtdurchfluteten Friedwald zu meinem Mann wandere und weiß, dass ich einmal bei ihm sein werde“.

Ganz bewusst versteht Christof Jauernig seine Präsentation nicht als Anleitung, sondern bezeichnet das, was er quer durch Deutschland in über 60 Städten zusammengetragen hat als „Glückszutaten“.

Über viele dieser Zutaten nachzudenken und sich über das Glück insgesamt Gedanken zu machen, war auch für Katrin Sußenburger wichtig. Sie war mit ihrer Familie unter den Zuschauern. „Mich hat es interessiert, das Thema Glück generell zu beleuchten. Vielleicht können wir vieles von dem, was wir heute Abend hören, mit nach Hause nehmen und dann auch generationen­übergreifend beleuchten“, sagt sie. „Für mich sind es oft die kleinen Situationen, die oft auch überraschend passieren, und dann große Glücksmomente sein können“.

Auch Monika Schmitz aus Wittlich ist im Publikum. Für sie spielen ebenfalls oft kleine Momente eine große Rolle: „Heute ist eine Biene auf meinem Pullover gelandet und ich habe zugesehen, wie sie mit ihren Beinen ihr Köpfchen geputzt hat. Ich habe das dann so zugelassen und mich an dem Moment erfreut.“

Materielle Dinge spielten bei keiner der von Jauernig zusammengetragenen Antworten eine große Rolle. Oft waren es sehr bescheidene Momente, die für viele der befragten Menschen Glück bedeuten. Und so fällt das Fazit des „Glücksbringers“ auch eindeutig aus: „Wenn Glück von uns allen so simpel definiert wird, entkräftet das ein bisschen die Idee von Geld, Reichtum und Erfolg als Glücksbringer. Vielleicht sind wir alle doch sehr viel bescheidener, haben aber oft nicht die nötige Aufmerksamkeit für die kleinen Glücks­momente im Leben“.

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