Einzigartig und teuer zugleich

Das Mittelmoselmuseum Traben-Trarbach, das sich in der historischen Villa Böcking befindet, muss dringend saniert werden. Darauf drängt die Landesdenkmalpflege. Vorher muss ein Sanierungs- und Museumskonzept erstellt werden. Die Kosten dafür werden auf knapp 50 000 Euro geschätzt. Ob die Landesdenkmalpflege dafür Zuschüsse bereitstellt, steht aber noch nicht fest.

 Das Mittelmoselmuseum befindet sich in der prachtvollen Villa Böcking im Stadtteil Trarbach. Das Gebäude muss saniert werden. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Das Mittelmoselmuseum befindet sich in der prachtvollen Villa Böcking im Stadtteil Trarbach. Das Gebäude muss saniert werden. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Traben-Trarbach. Das Mittelmoselmuseum Traben-Trarbach ist wegen seiner umfangreichen Sammlung zur Wohnkultur des 19. Jahrhunderts und seiner Dokumente zur Stadtgeschichte einzigartig in der ganzen Region. Vor über 90 Jahren wurde es von dem Heimatbildner Dr. Ernst Willen Spies begründet. Seit 1955 befindet sich die Sammlung im "Haus Böcking". Das Haus ist seit 1963 im Besitz der Stadt Traben-Trarbach. Doch Wind und Wetter und der Zahn der Zeit haben die Villa längst zu einem Sanierungsfall gemacht. Deshalb drängt die "Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz", früher Landesamt für Denkmalpflege, auf eine Sanierung. Denkmalpflegerin Dr. Maria Wenzel, zuständig unter anderem für den Kreis Bernkastel-Wittlich, sagt: "Das Haus mit seinem Museum stellt einen sehr hohen Wert dar." Sie begrüßt ausdrücklich, dass die Stadt nun ein Sanierungskonzept erstellen will. Ein solches Konzept, das laut Aussagen von VG-Chef Ulrich Weisgerber knapp 50 000 Euro kosten wird, sei auf jeden Fall förderfähig. Ob und wann Zuschüsse dafür aus Mainz fließen, kann Wenzel aber noch nicht sagen.

Es wird also noch eine Zeit vergehen, bis die Sanierung in Angriff genommen werden kann. Und diese kann sehr teuer werden. Ein Betrag von einer Million Euro, so VG-Chef Weisgerber, könne da schnell zusammenkommen. Das Problem: Eine Sanierung muss mit der Denkmalpflege abgestimmt sein. Denn die wertvollen Ausstellungsstücke, unter anderem antike Möbel, ein 1811 gebautes Hammerklavier, Gemälde, Gegenstände aus der Römer- und Keltenzeit und historische Dokumente, müssen vor Feuchtigkeit, Kälte und Sonneneinstrahlung geschützt werden. Die Sanierung beinhaltet daher nicht nur Arbeiten an der Bausubstanz, sondern auch Maßnahmen zur Klimatisierung der Räume, Brandschutz und der Haustechnik. Allein die notwendige Dachreparatur dürfte einen sechsstelligen Betrag verschlingen. Der Umfang der Sanierung ist ferner vom Museumskonzept abhängig. Geklärt werden muss unter anderem die Frage, welche Räume für die Ausstellung zur Verfügung gestellt werden. Und dann erst kann über mögliche Fördermittel - aus welchem Topf auch immer - gesprochen werden.

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