Endlich: Schottstraße für Brummis gesperrt

TRABEN-TRARBACH. Seit 20 Jahren kämpfen die Traben-Trarbacher dafür, dass die Schottstraße in Trarbach für den Schwerlastverkehr gesperrt wird. Jetzt ist es endlich soweit. Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) hat grünes Licht gegeben.

"Endlich!" Das werden die zahlreichen Anwohner, Ladenbesitzer und Gastronomen der Schottstraße, der Grabenstraße, der Weiherstraße und der Moselstraße in Trarbach jetzt erleichtert sagen. Schwerlaster über 7,5 Tonnen dürfen, sobald die entsprechenden Schilder aufgestellt sind, die L 190 zwischen Irmenach und Trarbach nicht mehr befahren. Auch für die L 192 zwischen Starkenburg und Enkirch und die L 193 zwischen Ravers-beuren und Enkirch gelten entsprechende Einschränkungen. Ausgenommen von der Sperrung sind der Zulieferverkehr sowie Busse jeglicher Art. Zehn prall gefüllte Aktenordner

Die erfreuliche Nachricht teilte Verbandsbürgermeister Ulrich K. Weisgerber am Dienstagabend während der Stadtratssitzung mit. "Es war ein hartes Stück Arbeit", sagte er und zeigte dabei auf einen Korb mit zehn prall gefüllten Aktenordnern. "Diese Aktenordner beinhalten den Schriftverkehr in dieser Sache aus den vergangenen zwei Jahren", sagte der VG-Chef. Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus bedankte sich bei Weisgerber für dessen "Hartnäckigkeit". Pönnighaus: "Wir freuen uns extrem." In der Begründung der "straßenverkehrsbehördlichen Anordnung" des LSV heißt es: "Auf Grund der extrem engen Verkehrsverhältnisse in der Schottstraße (L 190), insbesondere auch im Gehwegbereich, und der daraus resultierenden Gefahrensituation vor allem für die Schul- und Kindergartenkinder, ist die angeordnete Maßnahme aus Gründen der Verkehrssicherheit unbedingt erforderlich." Zur Sperrung der L 192 (Starkenburg - Enkirch) schreibt die Behörde: "Die Sperrung ist derzeit wegen der Gefährdung der Wasserversorgung durch Rohrbrüche im Straßenkörper infolge des Schwerlastverkehrs erforderlich." Der Stadtrat hatte im September 2003 auf Antrag der CDU/FDP-Fraktion einstimmig die Sperrung der Schottstraße für den Schwerlastverkehr gefordert. Im Januar 2004 hatte Weisgerber die Sperrung angeordnet. Es folgte ein mehr als einjähriges Tauziehen zwischen der VG-Verwaltung und zahlreichen Behörden. Politisch hagelte es vor allem aus Zell Proteste. Die Befürchtung: Eine Sperrung der L 192 habe zur Folge, dass der Zeller Berg (B 421) zusätzlich belastet werde. Der Stadtrat Zell verabschiedete eine Resolution, Zeller Bürger sammelten knapp 800 Unterschriften, Kommunalpolitiker übten Druck aus. Karl-Heinz Simon, Bürgermeister der VG Zell, bedauerte gestern im Gespräch mit dem TV die Entscheidung, gab aber zu verstehen, dass gegen diese Anordnung kaum etwas zu machen sei. Man habe damals vor allem die eigenmächtige Entscheidung der VG-Verwaltung Traben-Trarbach kritisiert. Simon: "Uns war wichtig, dass eine neutrale Stelle entscheidet, wenn es darum geht, Verkehr von einer VG in eine andere zu verlagern."

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