Energieversorger verlegt Umspannwerk

Morbach · Das RWE investiert 8,5 Millionen Euro in ein neues Umspannwerk in Morbach. Ende 2011 soll es fertiggestellt sein. Die bisherige Anlage am Standort Erbachstraße wird anschließend demontiert und das Grundstück verkauft.

Morbach. Der Energieversorger Rheinisch Westfälisches Elektrizitätswerk AG (RWE) verlegt sein Morbacher Umspannwerk. Die Bagger fahren bereits, die Zufahrt von der B 269 beim Hof Geierslay ist frisch geteert. Der neue Standort befindet sich auf dem bewaldeten Hügel zwischen der Gemeinde und der Morbacher Energielandschaft direkt an der bestehenden 110 000 Volt-Leitungstrasse.

Das bisherige Umspannwerk in der Morbacher Erbachstraße wurde in den 1920er Jahren errichtet und wird stillgelegt. Der Energieversorger investiert 8,5 Millionen Euro in die neue Anlage, sagt Pressesprecher Rolf Lorig. Vor einem Jahr war das RWE nur von Kosten in Höhe von 5,5 Millionen Euro ausgegangen (der TV berichtete). Das seien nur grobe Schätzungen gewesen, sagt Lorig. Die Kosten für den Bau der Umspannanlage beliefen sich inzwischen auf 6,5 Millionen Euro. Hinzu kommen zwei Millionen Euro für die Anbindung der Anlage ans Netz.

Dafür werden auf einer Länge von 40 Kilometern neue Kabel in die Erde verlegt. Eine neue Leitungstrasse führt künftig unter anderem vom Umspannwerk zum Industriegebiet Hunsrück-Mosel-Eifel (HuMos).

Neubau wegen erhöhter Leistung



Lorig begründet den Neubau mit dem starken Leistungszuwachs sowie dem gestiegenen Aufkommen an Anlagen, die regenerative Energie erzeugen. Eine Vergrößerung der bestehenden Anlage am alten Platz wolle man den Anwohnern aber nicht zumuten und habe deswegen von der Gemeinde das Grundstück "Auf der Horst", wie das Gelände im Volksmund genannt wird, gekauft.

Umspannwerke haben die Aufgabe, den Strom in verschiedene Spannungen umzuwandeln, damit er transportiert werden kann. Von den Umspannwerken aus wird der Strom weiterverteilt. Im Werk Morbach wird die Spannung des Stroms von 110 000 Volt auf 20 000 Volt reduziert und dann weitergeleitet. In den Ortsnetzstationen wird die Spannung dann auf 400 Volt herabgesetzt, um die Häuser in den jeweiligen Gemeinden zu versorgen.

Das ursprünglich hügelige 9000 Quadratmeter große Grundstück für das neue Umspannwerk ist bereits begradigt, die ersten Fundamente sind gegossen. Die Arbeiten verlaufen derzeit planmäßig, so Lorig. Die Anlage werde Ende des Jahres fertiggestellt sein.

Voraussichtlich 2012 wird die oberirdische Stromtrasse, die über das Morbacher Sportplatzgelände zur alten Anlage führt, zurückgebaut. Das Grundstück in der Erbachstraße will das RWE nach der Demontage der alten Anlage verkaufen.

Planungen, wie das dann freie Gelände genutzt werden kann, bestehen laut dem Morbacher Ortsvorsteher Georg Schuh derzeit noch nicht. Die Felder, die unter den Hochspannungsleitungen liegen und deshalb nicht bebaut werden konnten, sollen auch künftig frei bleiben.

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