Bernkastel-Kues. Zu den Aufgaben der Frauengemeinschaft gehören pfarrliche und sozial-caritative Dienste, Bildungsveranstaltungen, Fahrten und Geselligkeit. Den Geburtstag feiert die Gemeinschaft mit einem Festhochamt in der Kueser Pfarrkirche und anschließender Jubiläumsfeier im Jugendheim.
Engagement für Gesellschaft, Kirche und Familie, gesellige Treffen und Bildungsangebote - das sind die Stärken der Frauengemeinschaft St. Briktius, die heute 336 aktive Mitglieder zwischen 22 und 95 Jahren zählt. Hervorgegangen ist sie aus dem Katholischen Mütterverein, den Pastor Matthias Rieß 1921 gründete. 1920 bestand bereits eine Jungfrauenkongregation, die sich in den Mütterverein integrierte.
"Sinn und Zweck der Gemeinschaft war es, jedem Mitglied dabei zu helfen, eine fromme katholische Frau, eine treue Gattin, eine lebenskundige Mutter, eine tüchtige Gestalterin des Heimes und eine Mitarbeiterin im Reiche Gottes zu werden", so stand es in der Einheitssatzung für katholische Frauen- und Müttervereine von 1929 geschrieben. Die Zeiten haben sich gewandelt, die "Mütter" sind nicht mehr nur für die drei K\'s - Kinder, Küche, Kirche - zuständig. Als selbstständige, berufstätige Frauen, Ehefrauen und Mütter stehen sie heute ihren "Mann". Und in der Frauengemeinschaft können sich die Frauen jeden Alters, Standes und Religion in vielfältige Aufgabenbereiche einbringen. Die vier tragenden Säulen sind nach wie vor die (Mit-)Gestaltung von Gottesdiensten, die sozial-karitativen Aufgaben, die geselligen Veranstaltungen und die Bildungsangebote.
Seit Gründung des Erwachsenenbildungswerkes 1968 in der Pfarrei St. Briktius durch Pfarrrer Walter Stürmer leitet die FGM ihren Beitrag zur Katholischen Erwachsenenbildung (KEB). Die Vorsitzende Ruth Maria Kohl ist Mitglied in der Fachkonferenz Erwachsenenbildung im Dekanat Bernkastel. Die Bildungsangebote haben sich stark intensiviert, auch die interkonfessionellen Kooperationen mit Frauengemeinschaften in den Pfarreiengemeinschaften sowie Verbänden, Vereinen und Institutionen sind gewachsen. Seit 2003 informiert alle zwei Monate der Kontaktbrief Mitglieder und interessierte Bürger über die Aktivitäten der FGM St. Briktius.
Früher war es selbstverständlich, dass sich eine verheiratete Frau im Mütterverein engagierte, sagt Irmgard Schumann. Sie wurde kurz nach ihrer Hochzeit mit 19 Jahren Mitglied. "Man hatte eine Aufgabe und konnte sich vielfältig für andere einsetzen", betont die kontaktfreudige 73-Jährige, die mehr als 30 Jahre auch im Vorstand aktiv war. Für Marianne Zimmermann, die sich im sozial-karitativen Bereich engagiert, ist der Kontakt unterein ander sehr wichtig: Ein Gespräch, gerade auch zu Hausbesuchen bei älteren Mitgliedern, bereite Freude, die man auch selbst spüre. Seit rund zehn Jahren gehört Waltrud Will-Feld zur FGM St. Briktius. "Ich setze mich sehr stark für die Ökumene ein", sagt die 90-jährige Protestantin. Und was bewegt junge Frauen, in der Gemeinschaft mitzumachen? "Ich will frischen Wind hineinbringen", erklärt Katharina Müller. Man sollte es auch mit der Trennung von Frauen und Männern nicht mehr so eng sehen. Es sollte vielmehr Treffpunkt und Gemeinschaft für alle und jeden sein". Die 22-Jährige interessiert vor allem das "Bild der Frau" in der Kirche. Und die (Bildungs-)Themen der FGM waren auch ein Grund für ihre Mitgliedschaft.
So zeichnet ein vielfältiges Programm die Arbeit der FGM aus. Der "alten Dame" FGM St. Briktius auch in Zukunft die Treue zu halten, dazu lädt die Vorsitzende alle Interessierten ein.mbl
Extra