Enkirch will lebenswert bleiben

Enkirch ist ein lebenswertes Dorf und will es auch bleiben. Im Ort haben sich Arbeitskreise gebildet, die im Rahmen der Dorfmoderation Visionen für die Gemeinde entwickeln. Ein erstes Projekt wurde am Samstag umgesetzt. Freiwillige Helfer haben einen Generationenspielplatz angelegt.

 Bewegung hält fit: Vier Sport-Spielgeräte haben freiwillige Helfer am Samstag auf dem Enkircher Freizeitplatz aufgebaut. Jürgen Schneeweis und Steffi Weirich haben schon ihren Spaß. TV-Foto: Winfried Simon

Bewegung hält fit: Vier Sport-Spielgeräte haben freiwillige Helfer am Samstag auf dem Enkircher Freizeitplatz aufgebaut. Jürgen Schneeweis und Steffi Weirich haben schon ihren Spaß. TV-Foto: Winfried Simon

Enkirch. "Spielplätze" für Erwachsene gibt es nicht viele. In Enkirch haben am Samstag freiwillige Helfer, unter ihnen Mitglieder des Männergesangvereins, des Jugendclubs und Anwohner auf dem Moselvorgelände unweit des Kinderspielplatzes einen Generationenspielplatz für Gäste und Einheimische aufgebaut und dort Sportspielgeräte installiert.

Dabei handelt es sich um Bewegungsgeräte, die der Fitness dienen. Vier Geräte sind es zunächst, später sollen zwei weitere folgen. Die Geräte tragen Namen wie MotoGym, PedalGym, StretchGym und RotoGym. Das PedalGym beispielsweise ist ein Radtrainer, mit dem man sanft die Ober- und Unterkörpermuskulatur trainieren kann. Es fördert die Beweglichkeit der Gelenke.

Rund 8000 Euro kosten vier Geräte, finanziert werden sie über Sponsoren. Dieser Generationenspielplatz ist ein Projekt, das im Rahmen der Dorfmoderation verwirklicht wird.

Im Juni vergangenen Jahres startete die Dorfmoderation in Enkirch mit einer Bürgerversammlung. Das Interesse war sehr groß. 140 Enkircher nahmen teil, viele entschlossen sich spontan mitzuwirken. (der TV berichtete). Es bildeten sich drei Arbeitsgruppen: eine für die Themen Verkehr, Parken, Ortsbild, eine für Tourismus und Einzelhandel und eine für Dorfgemeinschaft, Senioren, Kinder und Jugendliche.

Die Ergebnisse sollen Ende März vorgestellt werden. Vom Land hat Enkirch 15 000 Euro für die Beratungsarbeit Dorfmoderation erhalten. Sie wird von einem Stadt- und Landschaftsplanungsbüro betreut.

Neben der Freizeitanlage gibt es bereits seit August vergangenen Jahres einen Bouleplatz, der ebenfalls in Eigenleistung geschaffen wurde. Er wird vom Männergesangverein betreut und sauber gehalten. Aber auch Kinder und Jugendliche machen aktiv mit. In Zusammenarbeit mit der Grundschule und dem Kindergarten Enkirch soll die Freizeitanlage durch einen Barfußpfad ergänzt werden.

Ortsbürgermeister Roland Bender ist stolz auf das Engagement der Bürger. Bender: "Viele machen mit, die Dorfmoderation läuft sehr gut an."

Vergangene Woche belegte Enkirch den zweiten Platz im Kreiswettbewerb "Familienfreundliche Gemeinde". Die Einrichtung einer Krabbelgruppe, die Wiederbelebung der Bücherei, Naturprojekte wie der Sinnespfad und Angebote einzelner Bürger wie Malkurse und Kreativtage für Kinder hatten die Jury von dem Moselort überzeugt.

EXTRA

Dorfmoderation: Durch die Dorfmoderation sollen die Bürger aktiv in die Dorfentwicklung eingebunden werden. Aufgaben der Moderation sind unter anderem, das Interesse der Bewohner für das dörfliche Gemeinschaftsleben zu wecken, gemeinsam mit den Dorfbewohnern und Vereinen Ideen und Meinungen zur Entwicklung ihres Ortes zusammenzutragen, und die Gründung themenorientierter Arbeitskreise (zum Beispiel Dorfbild, Verkehr, Einzelhandelsangebot, Tourismus). (sim)HintergrundBevölkerung: Enkirch leidet wie viele andere Moselorte unter einem deutlichen Bevölkerungsrückgang. 1950 lebten in Enkirch noch 2362 Menschen, 1972 waren es 1985 und im Jahr 1992 nur noch 1735 Einwohner. Zum 31. Dezember 2009 wurden 1587 Einwohner gezählt. (Angaben: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz)

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