Enkirch will mehr Radler in den Ort locken
Enkirch · Die Gemeinde Enkirch will mit Infotafeln, Weinständen und weiteren Attraktionen am Moselufer künftig mehr Radfahrer dazu bewegen, den Ortskern zu besuchen. 120 000 Euro investiert die Gemeinde dafür.
Enkirch. Die Enkircher wollen ihr Moselvorgelände verschönern. Ab dem kommenden Jahr sollen Attraktionen die Grünflächen am Moselufer aufwerten. Diese sollen die vorbeifahrenden Radler auf dem Moselradweg erst zu einem Stopp veranlassen und dann in den Ortskern mit seinen mehr als 50 denkmalgeschützten Fachwerkhäusern locken. Das sind die Pläne, die Mitglieder der Arbeitsgruppe für Freizeit, Naherholung und Fremdenverkehr im Rahmen der Dorfmoderation ausgetüftelt haben.
Die Bedingungen sind in Enkirch nicht einfach. Die B 53 trennt den Ort vom Freizeitbereich Moselvorgelände. Dort führt auch der Moselradweg an der Gemeinde vorbei. Durch eine Unterführung können Autofahrer, durch zwei weitere Fußgänger zwar die Bundesstraße passieren. Jedoch wirken diese wenig einladend. Infotafeln sollen potenzielle Besucher stoppen und für Anreiz sorgen, in den Ort zu kommen. Besucher der Mosel sowie Radler fühlten sich nicht veranlasst, den Ortskern zu besuchen. Doch die Enkircher wollen das ändern. 120 000 Euro wollen sie in die Neugestaltung des Moselvorgeländes beim Minigolfplatz investieren. Eine Info-Insel mit Schildern und Werbung soll künftig auf die Attraktionen Enkirchs hinweisen und Touristen in den Ort locken, sagt Ortsbürgermeister Roland Bender. Ergänzend könnten Winzer dort an einem Probierstand oder einer Laube ihren Wein anbieten. Ein Ruhebereich mit Bänken und Tischen soll zum Verweilen einladen. Zudem sollen die Einheimischen von den Attraktionen profitieren, denn auch ein Bolzplatz, ein Basketballfeld und ein Beachvolleyballplatz sind geplant. Auf der anderen Seite der Unterführung hat die Gemeinde Flächen angekauft, um eine Toilettenanlage und Fahrradständer zu errichten. Jedoch befinden sich die geplanten Vorhaben im Hochwassergebiet, sagt Bender. "Alles muss daher schnell abmontiert werden können."
Gebaut wird, wenn Geld fließt
Doch vor dem Beginn der Arbeiten steht die Finanzierung. In Kürze soll ein Förderantrag für Gelder aus Mitteln der Dorferneuerung gestellt werden, sagt Bender. Wie hoch die Förderung ausfallen wird, kann er noch nicht sagen. Mit einer Entscheidung rechnet der Ortschef im Frühjahr 2013. Dann können die Arbeiten beginnen. "Wir bauen erst, wenn wir eine Förderzusage haben", sagt Bender. Denn die Enkircher wollen in Zeiten knapper Kassen nur bauen, was sie sich auch leisten können.
Bender kann sich vorstellen, Projekte, die nur "kleines Geld" kosten und in Eigenleistung zu errichten sind, bereits vor der Förderzusage anzugehen. Als Beispiel nennt er den Beachvolleyballplatz. Sollten die Projekte, denen der Gemeinderat eine hohe Priorität einräumt, umgesetzt sein, liegen die nächsten Vorhaben bereits in der Schublade. Dann könnten am Moselufer Sonnenstufen entstehen, die Touristen und Einheimische Platz für Liegestühle bieten.