Kolumne Entkernen, strippen und kochen
Ich will ja nichts sagen,
aber alle reden vom Urlaub. Wegfahren, ins Schwimmbad gehen, erholen. Von wegen. Wer das sagt, der weiß nicht, wie es bei mir zugeht. Mein Hermann pflückt derzeit das ganze reife Obst. Und ich kann zusehen, wie ich es verschafft bekomme. Während sich andere also auf der Terrasse sonnen, stehe ich bei 30 Grad und mehr in der Küche und entkerne Kirschen, strippe Johannisbeeren und koche Erdbeermarmelade. Ein richtiger Hunsrücker Triathlon. Und mein Hermann passt auf, dass ich alles richtig mache.
Aber er weiß auch, wie er mich aufmuntert. Wenn ich mich am Ende total verschwitzt auf den Gartenstuhl fallen lasse, weil ich anschließend noch die Küche geputzt habe, hat er schon die Blumen gegossen und mir ein Glas Riesling oder Rosé hingestellt. Es ist doch schön, wenn es in der Nachbarschaft ein Weinanbaugebiet wie die Mosel gibt. Aber wenn die Temperaturen bleiben, dauert es nicht mehr lange, bis wir im Hunsrück unsere eigenen Reben haben. Dann trinken wir Morbacher Sonnenstube oder Berglichter Wacken. Ich sag’s euch, das dauert nicht mehr lange
meint eure Liss