Entscheidungen im Rats-Marathon

Klausen . Die Ortsgemeinde Klausen übernimmt die Trägerschaft des Kindergartens. Diesen Beschluss fasste der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung, die fast sechs Stunden dauerte. Auch sonst präsentierte er sich entschlussfreudig. So wurden die Weichen zur Neugestaltung des Dorfplatzes in Pohlbach gestellt sowie der Gemeindebeitrag für die Unterhaltungskosten von Sportplatz und -gebäude gekürzt.

Bislang war die Kirchengemeinde Klausen Betriebsträger des Kindergartens "St. Marien" und somit zuständig für die pädagogische Arbeit sowie personelle und sachliche Entscheidungen. Diesen Vertrag hatte die Ortsgemeinde vor vier Monaten mit der Absicht gekündigt, einen neuen mit einem höheren Mitspracherecht auszuhandeln. Denn bisher hatte die Ortsgemeinde den größeren Anteil an den Personal- und Sachkosten zu tragen, aber kaum Mitspracherechte (der TV berichtete). Daraufhin hatte die Kirchengemeinde mit der Kita GmbH Verhandlungen aufgenommen mit dem Ziel, dass diese Gesellschaft die Betriebsträgerschaft übernimmt. Die Kita GmbH Trier ist eine rechtlich eigenständige Gesellschaft innerhalb des Bistums Triers mit dem Bistum als Mehrheitsgesellschafter. Derzeit hat die GmbH für 49 katholische Kindergärten die Trägerschaft.Ziel: Flexiblere Öffnungszeiten

In der Gemeinderatssitzung stellte Cordula Scheich, Geschäftsführerin der Kita GmbH Trier, die Gesellschaft vor und stand den Ratsmitgliedern über eine Stunde Rede und Antwort. Nach eingehender Diskussion fiel dann doch mit acht zu fünf Stimmen die Entscheidung, dass die Ortsgemeinde die Trägerschaft selbst übernimmt. Ausschlaggebend war für die Mehrheit der Ratsmitglieder, dass auch der Vertrag mit der Kita GmbH der Gemeinde keine höheren Mitspracherechte einräume. Insbesondere werden flexiblere Öffnungszeiten angestrebt, um den Kindergarten und letztlich auch den Wohnort Klausen attraktiver für berufstätige Eltern zu machen. So geht die Trägerschaft am 1. Januar 2006 auf die Gemeinde über. Ein Zurück in kirchliche Verantwortung wird es nicht geben, da die Kita GmbH nur katholische Kindergärten übernimmt.Dorfplatz soll erhalten bleiben

Ebenfalls auf der Tagungsordnung stand der Dorfplatz im Ortsteil Pohlbach. Vier Konzepte lagen für die zukünftige Gestaltung des schmucklosen Platzes vor, die vom vollständigen Verkauf bis zum Verbleib im Gemeindeeigentum mit Sanierung des darauf befindlichen unverputzten Gebäudes reichten. Fast alle Ratsmitglieder waren der Ansicht, der Dorfplatz müsse in seiner Gesamtheit erhalten bleiben und umgestaltet werden. Das renovierungsbedürftige Gebäude soll nach dem Mehrheitswillen verkauft werden. Einen Interessenten gebe es bereits, obwohl das Haus nur mit einem Überfahrrecht erreicht werden kann. Kommt der Gebäudeverkauf nicht zustande, gestaltet die Gemeinde den Platz inklusive des Hauses neu. Außerdem diskutierte der Rat ausgiebig über Zahlungen an den Sportverein Klausen. Er erhielt im vergangenen Jahr rund 15 000 Euro von der Gemeinde für die Unterhaltung von Sportplatz und -gebäude. Damals spielte der Verein noch in der Oberliga Südwest. Nach dem Abstieg bekam er keine erste Mannschaft mehr zusammen und kickt nur noch in der Kreisliga C. Der Gemeinderat setzte bei einer Gegenstimme eine auf 4450 Euro reduzierte Pauschale für den Sportverein an, die der Begleichung von Strom-, Wasser- und Heizkosten dient. Zum guten Schluss beschloss der Rat die Einrichtung von fünf Wohnmobilstellplätzen auf dem zentralen Parkplatz. Außerdem plant der Rat den Bau von fünf Buswartehäuschen, von denen zwei noch in diesem Jahr mit Eigenleistung errichtet werden sollen, und entschied sich mit einer Stimme Mehrheit für einen Zuschuss von 3000 Euro für den Musikverein zur Anschaffung von Instrumenten.

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