"Entschleuniger" in Arbeit

Tempo 30 gilt stadtauswärts am Ende der Trierer Landstraße, denn die Bauarbeiten für die so genannte Fahrbahnverschwenkung haben begonnen. Die frühere "Rennstrecke" soll damit entschärft werden. Zuvor hatte man es mit einer Verkehrsinsel versucht, die nicht die gewünschte Wirkung hatte.

 Die Bauarbeiten in der Trierer Landstraße haben begonnen. Mit der Fertigstellung wird im Oktober gerechnet. TV-Foto: Sonja Sünnen

Die Bauarbeiten in der Trierer Landstraße haben begonnen. Mit der Fertigstellung wird im Oktober gerechnet. TV-Foto: Sonja Sünnen

Wittlich. Wie bringt man auf einer breiten Geraden mit Gefälle und weiter Sicht die Autofahrer zur Räson? Tempo 50 in der Ortschaft jedenfalls war im oberen Bereich der Trierer Landstraße nahe dem Friedhof für viele kein Thema. Zumal hinter dem Ortschild gleich Tempo 70 erlaubt war. Das Schild ist nun überklebt.

Geschwindigkeitsmesser blinkt häufig

Kurz darauf folgt jetzt eine Baustelle. Die Arbeiten an einer Fahrbahnverschwenkung, die Rasern Einhalt gebieten soll, haben begonnen. An der Baustelle ist Tempo 30 vorgeschrieben. Ein blinkender Geschwindigkeitsmesser zeigt: Auch dieser Wert wird meist weit überschritten.

40 000 Euro hat man im städtischen Haushalt reserviert, um die Geschwindigkeit und die Lärmbelästigung in der Trierer Landstraße in den Griff zu bekommen. Eine 1994 zu diesem Zwecke installierte Verkehrsinsel hat sich als untauglich erwiesen. Über das Bauwerk, das die Stadt insgesamt 30 000 Mark kostete, rumpelten die LKW-Fahrer - oder über den Bordstein. Die Anwohner waren genervt. Zudem nahm die Lärmbelästigung mit dem Start der beiden benachbarten Großbaustellen Konversionsgebiet und Justizvollzugsanstalt zu. Im März dieses Jahres wurde die Insel dann abgebaut. Und im Juni stimmte der Bauausschuss einstimmig für eine Fahrbahnverschwenkung. Durch die neue Kurve, die die Straße im Scheitelpunkt um 4,70 Meter versetzt, soll der Verkehr ab Oktober in ruhigeren Bahnen fließen. Bis dahin sollen die Arbeiten beendet sein. Dafür wird auch die Zufahrt zum Friedhof um zehn Meter stadtauswärts verlegt und trifft künftig rechtwinklig auf die Trierer Landstraße.

Auf der zum Friedhof gelegenen Straßenseite ist der sich zu dieser Seite krümmende zukünftige Verlauf schon erkennbar. Rosa Markierungen auf der Deckschicht zeigen zudem, welchen Schwung der komplette Abschnitt künftig nehmen wird. Die Fahrbahnbreite von 7,50 Metern in der Kurvenmitte, entspricht auch der jetzigen durchschnittlichen Breite der Trierer Landstraße. Jedoch wird in den Übergängen von der jetzigen Geraden in die künftige Biegung eine Breite von 9,50 Metern geplant, damit es keine Probleme mit sich begegnenden Sattelzügen gibt. Während der Arbeiten soll die Straße mit der schon angezeigten Vorfahrtregelung befahrbar bleiben: Wer stadtauswärts will, muss dem Gegenverkehr den Vorrang lassen. Sollte sich zeigen, dass diese Rücksichtsnahme nicht klappt, sollen Ampeln aufgestellt werden. Ab Oktober kann dann die Praxis zeigen, ob die neue Lösung zur Entschleunigung beiträgt. Anwohner hatten berichtet, insbesondere an Wochenenden und nach 22 Uhr rasten etliche Autos mit 80 bis 100 Stundenkilometern vor ihrer Haustür vorbei.

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