Er kocht und kocht und kocht

DREIS. Wenn Werner Kranz für seine mobile Küche einkaufen geht, hat das völlig andere Dimensionen als der Einkauf von Otto Normalverbraucher. Greift er zum Kochlöffel, hat er meist gleich mehrere hundert Menschen am Tisch.

Werner Kranz leitet seit Jahren die schnelle Einsatzgruppe Verpflegung beim Malteser Hilfsdienst in Wittlich. Zusätzlich ist er Ortsbeauftragter für Dreis. Die Aufgabe von Werner Kranz und seinem Team von rund 13 Mann ist es, die Helfer während eines Einsatzes zu versorgen. So geschehen zum Beispiel schon öfter bei Rock am Ring, oder auch Mitte der 70er-Jahre: "Da war das große Fischsterben, und wir haben die Bundeswehr in der Sporthalle in Andel über eine Woche lang versorgt", erklärt Werner Kranz. Innerhalb kürzester zeit sind Kranz und sein Team in der Lage, 1400 Liter Suppe zu kochen. Traditionell sind aber auch schon die Einsätze während des Kröver Trachtentreffens, wo Kranz mit seiner Truppe die komplette Versorgung übernimmt. Wichtig ist ihm dabei, dass "ich alles, was ich den Leuten anbiete, vorher mit meiner Familie selbst gegessen habe", sagt der Hobbykoch. Die traditionelle Erbsensuppe blubbert vor allem am Weiberdonnerstag in den Töpfen. "Da kochen wir für die Möhnen im Bereich Wittlich rund 1200 Liter Suppe." Kranz kommt im Jahr auf 1200 bis 1300 Stunden Kocheinsätze. Die Hälfte der Wochenenden im Jahr gehen für die Malteser drauf, dazu 16 bis 17 Tage seines Jahresurlaubes. Unter anderem betreut Werner Kranz in jedem Jahr die Lourdes-Wallfahrer aus dem Bistum Trier. Angefangen hat seine Zeit bei den Maltesern in den 70ern mit einem "Erste Hilfe"-Kurs. Daraus entstand die Ortsgruppe Dreis der Malteser. Nach dem schönsten Erlebnis seiner Helferzeit gefragt, entscheidet sich der Hobbyimker Kranz für den Papstbesuch in Mainz im November 1980. Einsätze, die der Elektromaschinenbauer nicht so gern hat, sind Unfälle mit tödlichem Ausgang, zu denen er aber nur sehr selten gerufen wird. Und sein Ziel für die Zukunft bei den Maltesern? "Wir wollen versuchen, wieder mehr junge Leute für den Hilfsdienst zu begeistern."

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