Er war das Gedächtnis der Stadt: Abschied von Dr. Klaus Petry

Wittlich · Im Alter von 64 Jahren hat Dr. Klaus Petry den Kampf gegen seine schwere Krankheit verloren.

Mit Leidenschaft, Klugheit, Humor hat sich der Historiker und Säubrenner bis zuletzt für Wittlich eingesetzt. Andere hätten sich zurückgezogen. Nicht so Klaus Petry. Als FWG-Stadtrat, Erforscher und Dokumentierer der Stadtgeschichte, Persönlichkeit des öffentlichen Lebens: Er blieb am Ball. Sein Einsatz für Wittlich war ohnegleichen. Und er teilte sein fundiertes Wissen etwa in Artikeln im Kreisjahrbuch oder den Bänden zur Geschichte der Stadt - stets unterstützt von seiner Frau Renate. Und er war ein geschätzter "Vielwisser", den man jederzeit fragen durfte, und der selbst die Bürger fragte. Eben ein bodenständiger, volksnaher, neugieriger Intellektueller, der etwa nach dem Ursprung des Wortes Säubrenner forschte und augenzwinkernd riet, "das Wort Säubrenner an der Kirmes mit geschlossenen Augen bewusst auszusprechen". Für seine Überzeugungen stand er im Stadtrat gerade, auch ohne Mehrheiten als fairer "Rebell". Gefällige, lange Reden lagen ihm nicht. Er argumentierte auf den Punkt hin, verstärkt durch eine Ironie, die nicht schnitt sondern klug erhellen konnte. Als brillanter Numismatiker, der aus Münzen lesen konnte, konnte er anhand eines Details auf das Ganze schließen. Diese besondere Sichtweise, die sein Wissen ermöglichte, hat die Stadt mit ihm verloren.
Die Beerdigung ist am Donnerstag, 2. Oktober, 14 Uhr auf dem Friedhof Burgstraße in Wittlich. sos

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