Erbeskopf: Weniger Lifttage, viel Betrieb

Erbeskopf · Die Lifte sind am Erbeskopf wegen größerer Mengen Naturschnees bereits Anfang Dezember gelaufen - so früh wie selten. Das weckte aber bei den Verantwortlichen große Hoffnungen. Mit 46 Lifttagen sind die Erwartungen bei weitem nicht erfüllt worden. Mit insgesamt 180 000 Gästen ist Betriebsleiter Klaus Hepp allerdings zufrieden.

Am Erbeskopf herrschen Plusgrade. Die Piste ist grün. Die fünf Schneekanonen stehen bereit zur Endreinigung und zum "Einmotten". Die Wintersportsaison ist vorbei. "Höchstwahrscheinlich zumindest", sagt Klaus Hepp. Der Betriebsleiter im Wintersportzentrum am Erbeskopf ist ein unverbesserlicher Optimist. Die Liftgehänge werden jedenfalls noch nicht abmontiert. Sollte wider Erwarten der Winter nochmals ein kurzes Gastspiel geben, "können wir innerhalb einer Stunde den Hebel noch mal umlegen", versichert Hepp. Ernsthaft rechnet er allerdings nicht damit. Fest steht: Mit "technischem Schnee" ist für diese Saison Schluss.

Die 46 Lifttage in der Saison 2010/2011 sind aus seiner Sicht in Ordnung, auch wenn er sich das Ergebnis nach dem furiosen Saisonauftakt am 3. Dezember ganz anders vorgestellt hatte. Da schien ein neuer Rekord am höchsten Berg von Rheinland-Pfalz möglich. Der liegt bei 88 Tagen und wurde in der Saison 2006/07 aufgestellt. Doch die lange Tauphase im Januar machte dem Schnee den Garaus.

Zufrieden ist Hepp mit der Saison dennoch. Auch wenn der Kassensturz noch aussteht, geht der Mitarbeiter im Thalfanger Rathaus von schwarzen Zahlen aus. An 34 Tagen liefen alle drei Lifte. Und sie liefen zur besten Zeit.

Über Weihnachten war ebenso Skibetrieb möglich wie in den Tagen zwischen den Jahren. Da kamen die Menschen in Massen. Der am Erbeskopf ansässige Skiverleih hatte dank des großen Schneehungers der Gäste Probleme, den Bedarf an Leihskiern zu decken.

Insgesamt registrierte der Zweckverband Erbeskopf rund 180 000 Gäste. Nicht alle waren Skifahrer. Auch Snowboarder, Rodler und Zaungäste waren mit von der Partie.

Keine schweren Verletzungen



Am positiven Ergebnis hat auch Frau Holle ihren Anteil. Der zu Beginn der Saison in Mengen gefallene Schnee habe dem Zweckverband Erbeskopf Personal-, Material- und Energiekosten gespart, sagt Hepp. Die Größenordnung steht allerdings noch nicht fest. Die Mitarbeiter konnten sich darauf beschränken, die Liftspur und andere kritische Stellen mit einem Schneepolster zu versehen.

Ebenfalls positiv: Die ganz schweren Verletzungen sind in der Saison ausgeblieben, auch wenn sich freiwillige DRK-Helfer aus Morbach, Neumagen-Dhron und Thalfang mit einem Armbruch, einer ausgekugelten Schulter und Schnittverletzungen konfrontiert sahen.

Zufrieden war Hepp auch mit der Bewirtung. Die Pächter, die Familie Züscher aus Gräfendhron und der Landwirt Matthias Knop, hatten diesmal komplett auf die Waldgaststätte verzichtet und provisorisch an mehreren Stellen mit Hütten und dem Bistro im Hunsrückhaus für die Verköstigung gesorgt. Aus seiner Sicht hatte das gut funktioniert.

Die Pächter selbst sind weniger froh mit der Saison. "Sie hätte besser sein können", blickt Thomas Züscher zurück. Die Familie erwägt, am Erbeskopf in die Bewirtung zu investieren. Aber derzeit sei noch vieles offen. "Wir warten auf Entscheidungen", deutet er an. Verhandlungspartner dürften der Zweckverband und das Land sein, dem das Areal am Erbeskopf gehört.

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