Erfolgsgeheimnis liegt in der Mischung

MORBACH. Wie in jedem Jahr beginnt am morgigen Freitag, 29. Juli, die Kirmes mit dem Fassanstich bei der Bühne des Morbacher Musikvereins. Fünf Tage lang wird für Einheimische und Besucher auf dem Rummel Unterhaltung pur geboten.

Die Morbacher Kirmes findet rund um die St. Anna-Kirche statt. Doch auch im übertragenen Sinne ist die Traditionsveranstaltung eine runde Sache. In der Lage mitten im Dorf ist auch einer der Gründe für ihre Attraktivität zu suchen. Axel Schmitt vom Ordnungsamt, bei dem in Sachen Kirmes viele Fäden zusammenlaufen, ist überzeugt, ein weiteres Erfolgsgeheimnis zu kennen. Wie bei einem guten Cocktail liegt das Geheimnis in der Mischung. Fahrgeschäfte, Buden und Musikbühnen sind räumlich nicht voneinander getrennt. Das heißt: Während die Kinder ihre Runden auf dem Karussell drehen, können die Erwachsenen nebenan ein Schwätzchen halten, Musik hören und gemütlich ein Bier trinken. Musik ist in der Tat ein zentraler Faktor bei der Kirmes im Zentralort der Einheitsgemeinde. Schon in den vergangenen Jahren wurde auf vier Bühnen Musik und Unterhaltung für die unterschiedlichsten Geschmäcker geboten. In diesem Jahr werden es noch zwei mehr sein. Zur Bühne des Morbacher Musikvereins an der Bernkasteler Straße, der Aktionsbühne von Gastronom Robert Meyer (Bahnhofstraße/Unterer Markt), der Bühne der Freiwilligen Feuerwehr vorm Kriegerdenkmal und der Bühne in der Birkenfelder Straße (Aldouino Nepi/Sportverein) gesellen sich diesmal zwei weitere hinzu: Der Turnverein Morbach will am Samstag ab 20 Uhr den Kirmesbesuchern vor der Apotheke Hünerbein mit einer brasilianischen Nacht kräftig einheizen. Tags drauf warten die "Dilldappen", der Morbacher Karnevalsverein, am angestammten Platz nahe des Hotels St. Michael morgens mit einem Skat- und Ramsch-Frühschoppen auf. Montagabend unterhält dort der Sirona-Sportclub. Wer nicht genug bekommt von "seiner" Band, kann lange bleiben. An allen Tagen außer Dienstag gilt: Sperrzeit ist um 2 Uhr, Live-Musik spielt bis um 1 Uhr, ab Mitternacht allerdings mit gedrosselter Lautstärke. Warum die Zahl der Bühnen zunimmt, ist für Schmitt glasklar: "Da, wo was geboten wird, kommen die Besucher." Egal ob die Vereinskasse aufgebessert wird oder ein Geschäftsmann in die eigene Tasche wirtschaftet, leer ausgehen will keiner der Akteure. Während die einen ihrem Musikgeschmack frönen, können andere in Kindheitserinnerungen schwelgen. Erstmals ist diesmal eine historische Kirmesorgel mit von der Partie. Der stolze Besitzer Martin Henn aus Morbach hat sie von Grund auf restauriert. Hoch hinaus geht‘s übrigens auf einem Trampolin. Es steht ab Freitagabend in der Biergasse. Doch natürlich sind auch die üblichen Fahrgeschäfte da: vom "Auto-Scooter" über den "Musik Express" bis zum "Break Dancer". Auch an die kleinen Kirmesbesucher wird mit drei Kinderkarussells und dem Allenbacher Marionetten-Theater "Pole Poppenspäler" von Günther Cremer gedacht. Dass die Betreiber gern nach Morbach kommen, beweist die Tatsache, dass drei von ihnen im kommenden Jahr Jubiläen feiern: Die Firmen Barth und Bruch aus Andernach schlagen 2006 zum 70. Mal in Morbach ihre Zelte auf, der Kinderkarussell-Betreiber Weeber gar zum 100. Mal. Doch zurück zu diesem Jahr: Der vom Kirmesausschuss empfohlene Verkaufspreis für Gerstensaft wurde in diesem Jahr leicht erhöht und liegt jetzt bei 1,50 Euro. Und damit nach dem Alkoholgenuss der Führerschein geschont wird: Auch in diesem Jahr fahren am Samstag Kirmesbusse aus den Ortsbezirken der Einheitsgemeinde in die "City" und nachts wieder zurück.

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