Erholung nach Eisenschmitter Art

Eisenschmitt · 329 Menschen sind in Eisen-schmitt zu Hause. Sie bleiben nicht unter sich, denn der Erholungsort bietet viel, um attraktiv zu bleiben. Das lockt Besucher. Ob ins Clara-Viebig-Zentrum, die restaurierte St. Servatiuskirche, zu Wanderungen oder zum spektakulären Bobby-Car-Rennen.

Eisenschmitt. Das bekannte Kloster Himmerod liegt um die Ecke, der malerische Salmbach teilt den Ort, am Dorfbrunnen hat der Oberkailer Bildhauer Baptist Lenz die Dorfgeschichte in Bronze nacherzählt, die Erinnerung an Eifelmaler Pitt Kreuzberg wird in seinen Werken und durch Vorträge wachgehalten. Dieser Maler trifft im Clara-Viebig-Zentrum auf den weitläufig bekannteren Fritz von Wille, literarisch Interessierte kommen hingegen am Roman "Das Weiberdorf" von der mit Gerhard Hauptmann vergleichbaren, aus Trier stammenden Autorin Clara Viebig nicht vorbei: Diese Schlaglichter zeigen eins: Eisenschmitt hat viele Facetten und weiß, sie zu nutzen. Das ist dem Engagement vieler zu verdanken. Ohne die Aktiven im Pfarrgemeinderat etwa wäre die Kirche St. Servatius nicht das Schmuckstück, als das sie sich präsentiert. Dafür wird Geld gesammelt und für die Innensanierung selbst mitangepackt. Dass den Besucher der täglich geöffneten Pfarrkirche ein roter Teppich gen Altar leitet, ist selbstverständlich. Er ist sozusagen hausgemacht und kommt aus der deutschlandweit einzigartigen, weil mechanisch arbeitenden, Kokosweberei Schär im Ort. Dort rattern heute noch die Webstühle.
Bald rattert es auch mitten im Ort: Die Big-Bobby-Car Rheinland-Pfalz-Meisterschaft steht am Wochenende 20./21. Juli an. Ein Riesenspektakel ist es, wenn die roten Flitzer die steile, einen halben Kilometer lange Strecke hinabrollen. Das Beste: Nicht nur Profis, jeder kann mitmachen. Und das bringt Publikum nach Eisenschmitt. Wer organisiert das? Natürlich ein Verein, der SV Eisenschmitt 1976.
Wer es ruhiger mag: Das legendäre Weiberdorf ist ein Startpunkt regelmäßig angebotener Wanderungen über die Fronert-Route. Natürlich kommt Wanderführer Peter Rob aus dem Ort, der auch die Köhlerroute im Programm hat.
Köhler? Da war doch was? Stimmt. Das alte Handwerk der Hüttenmänner ist unvergessen. Wenn Rauch überm Eifelort aufsteigt, ist bestimmt ein neuer Meiler angezündet, mit dem der Eifeler Köhler-Club jedermann zeigt, wie einst Kohle hergestellt wurde. Dann schwelt das Feuer fünf bis sechs Tage, bis die erste Holzkohle gezogen wird.
Und irgendwie ergibt all das eine Mischung, die beeindruckt. Exemplarisch dazu ein Zitat aus dem Gästebuch im Clara-Viebig-Zentrum: "Mit Dank aus Rio de Janeiro - aus Brasilien muss ich kommen, um die Sehnsucht zu erkennen."
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