Erinnern und mahnen

WITTLICH. (red) Zum Gedenken an die Befreiung des KZs Auschwitz finden in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge in Wittlich am Donnerstag, 27. Januar, 20 Uhr, eine Ausstellungseröffnung und ein Konzert statt.

Das Kulturamt der Stadt Wittlich, das Wittlicher Emil-Frank-Institut an der Universität Trier und der Musikkreis Stadt Wittlich veranstalten gemeinsam das Eröffnungskonzert mit dem Pianisten Jascha Nemtsov und dem Geiger Ingolf Turban, mit dem zugleich die Ausstellung des Kulturamts "Komponisten der Neuen Jüdischen Schule" eröffnet wird. Die musikhistorische Präsentation kann bei freiem Eintritt, dienstags bis sonntags und feiertags von 14 bis 17 Uhr bis zum 29. Mai besichtigt werden. Die "Neue Jüdische Schule" entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Petersburg. Jüdische Komponisten entwickelten einen musikalischen Stil, der liturgische Musikelemente und jüdische Folklore in die europäische Musik integrierte. Während sich die russische, tschechische, spanische oder norwegische Musik seit dem 19. Jahrhundert in der europäischen Musikkultur entfalten und etablieren konnte, wurde die Entwicklung der "Neuen Jüdischen Schule" durch den Stalinismus und den Nationalsozialismus bereits nach drei Jahrzehnten gewaltsam abgebrochen. Diese besondere Entwicklungs- und Wirkungsgeschichte sowie die wichtigsten Institutionen und die bedeutendsten Komponisten der "Neuen Jüdischen Schule" werden auf 16 Schautafeln in der Wittlicher Synagoge vorgestellt. Die Musikwissenschaftlerin Beate Schröder-Nauenburg sowie der Ausstellungsmitkurator und Pianist Jascha Nemtsov haben diese neueste Wanderausstellung konzipiert. Sie wird zum ersten Mal öffentlich vorgestellt. Speziell für diese Wittlicher "Premiere" präsentieren der renommierte Pianist Nemtsov und der bekannte Geiger Professor Ingolf Turban ausgewählte Werke Joseph Achron, Joel Engel, Alexander Krejn, Lazare Saminsky und Alexander Weprik. Beate Schröder-Nauenburg wird als Moderatorin durch das "entdeckungsreiche" Konzert führen und die einzelnen Komponisten vorstellen. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei.

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