Erinnerung an die ermordeten Juden aus Bernkastel-Kues

Bernkastel-Kues · Das "Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage" veranstaltet seit fünf Jahren am 9. November eine Gedenkstunde für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Bernkastel-Kues. Sie findet in diesem Jahr von 17 bis 18 Uhr auf dem Karlsbader Platz statt.


1933 gehörten noch 59 Personen der jüdischen Gemeinde Bernkastel-Kues an. Wegen der zunehmenden Repressalien ist ein großer Teil der jüdischen Gemeindemitglieder in den folgenden fünf Jahren ausgewandert oder in andere Städte gezogen, so dass 1938 nur noch 15 jüdische Bürger in Bernkastel-Kues lebten.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge in der Burgstraße von einem SA-Sturmtrupp und Bernksteler Nationalsozialisten völlig verwüstet und geplündert. Wegen der engen Lage in der großenteils aus Fachwerkhäusern bestehenden Altstadt Bernkastels wurde von einer Inbrandsetzung abgesehen.
Die zu Beginn des Krieges noch in Bernkastel-Kues verbliebenen Juden entkamen nicht mehr ihrem Schicksal. Am 19. September 1941 ging ein erster Transport Trierer Juden - zusammen mit Juden aus Saarburg - zum Konzentrationslager Litzmannstadt (Lodz/Polen). Am 16. Oktober 1941 folgte ein weiterer Transport von Trier nach Litzmannstadt mit den Bernkasteler Juden. Es waren die letzten jüdischen Bürger: Fritz Israel Schoemann, Berta Schoemann, Johanna Sara Baum und Leo Israel Kahn. Sie wurden im Konzentrationslager vergast.

Neben Klarinetten-Klezmermusik werden Gedichte und Geschichten der ermordeten beziehungsweise ausgewanderten jüdischen Lyrikerinnen und Dichterinnen sowie kleine Beiträge über das Schicksal der ermordeten jüdischen Mitbürger vorgetragen. red

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