Bernkastel-Kues. Seit mehr als zwei Jahrzehnten findet in der ehemaligen Synagoge in Bernkastel-Kues, Burgstraße 7a, anlässlich der Reichspogromnacht eine Lesung zur Erinnerung an die Verfolgung der Juden und anderer vom Holocaust betroffener Minderheiten statt. Stefan Kritten liest am Samstag, 9. November, ab 19 Uhr aus dem Buch "Ich trug den gelben Stern" von Inge Deutschkron.
Deutschkron war 13 Jahre alt, als 1933 die Herrschaft der Nazis begann. Die inzwischen 91-jährige Autorin tritt immer noch als Zeitzeugin in der Öffentlichkeit auf, um von ihrem Leben in Berlin während der NS-Herrschaft zu berichten. Wie etwa 1700 weitere Juden in Berlin schaffte sie es gemeinsam mit ihrer Mutter, immer wieder unterzutauchen, der Verfolgung zu entgehen und so die Zeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zu überleben. In der Nachkriegszeit verbringt sie mehrere Jahre in England, dann wohnte sie erneut länger in Deutschland, ging jedoch 1972 nach Israel, um schließlich durch das Interesse des Berliner Gripstheaters an ihrem Lebensbericht 1988 nach Deutschland zurückzukehren. red
Der Eintritt zu der Lesung ist frei. Es wird um eine Spende für den Erhalt der ehemaligen Synagoge gebeten.