Simmern/Traben-Trarbach. "Frieden braucht Bewegung", so lautete 1986 das Motto der großen Friedensdemonstration, die damals rund 200 000 Menschen in den Hunsrück lockte. Viele werden sich noch an die Bilder der Abschlusskundgebung auf dem Beller Marktplatz erinnern, an die langen Sonderzüge auf dem Kastellauner und Beller Bahnhof und an die vielen Menschen rund um das Stationierungsgelände.
25 Jahre ist das nun her. Die Diskussion um die Stationierung von 96 Cruise Missiles im Hunsrück hat in den 80er Jahren viele Menschen bewegt, auch in den Kirchen. Der evangelische Kirchenkreis Simmern-Trarbach hat dies zum Anlass genommen, in diesem und im kommenden Jahr mit Veranstaltungen an diese Zeit zu erinnern, aber auch zu fragen, wie Friedensengagement von Christen heute aussehen könnte. Die Veranstaltungen stehen dabei unter dem Bibelwort "Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens" aus dem Lukas-Evangelium, das auch das Motto des Hunsrücker Friedenstages im Kirchenkreis Simmern-Trarbach 1984 war.
Auftakt der Veranstaltungsreihe ist am 17. August in Bell im kommunalen Gemeindehaus. An diesem Abend wird der Militärbischof der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) und Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Martin Dutzmann, über das Thema "Bundeswehr zwischen Kriegseinsatz und Friedenssicherung" sprechen und dabei die aktuelle politische Situation im Licht der EKD-Denkschrift "Aus Gottes Frieden leben - für gerechten Frieden sorgen" beleuchten und zur Diskussion einladen.
Am 15. November wird es dann im Rahmen der Friedensdekade ein Podiumsgespräch in Alterkülz geben. Das Thema lautet: "Ein bisschen Frieden - Frieden und Gewalt im sozialen Nahfeld". Teilnehmer sind Vertreter von Beratungsstellen, der Polizei und Schulmediatoren. Am 26. Januar 2012 folgt dann in Büchenbeuren ein Podiumsgespräch zum Thema "Protest gegen militärische Präsenz - gestern und heute" mit Vertretern von Anti-Atomwaffen-Protesten in Büchel, dem Versöhnungsbund, der Hunsrücker Friedensbewegung und Rüstungsexportgegnern.
Die Veranstaltungsreihe soll dann in der Passionszeit am 31. März 2012 einen spirituellen Abschluss finden, mit einem Friedensweg rund um die ehemalige Raketenbasis Pydna mit mehreren Stationen, die von Gruppen und Menschen aus Kirchengemeinden, Verbänden und dem Kirchenkreis gestaltet werden. Beginn wird in der evangelischen Kirche in Bell sein. dju