Erleben, wie ein Flugzeug riecht

Traben-Trarbach · Rundflüge über die Mosel, ein Flugsimulator und Flugzeuge, wie man sie nicht jeden Tag sieht: Die Besucher des Flugplatzfestes auf dem Mont Royal in Traben-Trarbach konnten viel erleben.

 Auch aufwändige Modellflugzeuge gehörten zu den Sehenswürdigkeiten beim Flugplatzfest auf dem Mont Royal. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Auch aufwändige Modellflugzeuge gehörten zu den Sehenswürdigkeiten beim Flugplatzfest auf dem Mont Royal. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Traben-Trarbach. Zwei Tage lang ist der Flugplatz Traben-Trarbach Treffpunkt von Flugzeugfreunden jeden Alters gewesen. Denn der Deutsch-Amerikanische Segelflugclub (DASC) hat sein Flugplatzfest gefeiert. Alle zwei Jahre findet das Fest statt, sagt Dieter Sprunk, Flugleiter und Pilot im Verein.
Die bis zu 5000 Besucher haben ein umfangreiches Programm erlebt: Segel- und Modellflugzeuge, Motorsegler, Ultraleichtflugzeuge mit einem Gewicht von höchstens 472,5 Kilogramm Gewicht waren ausgestellt. Aber auch Hubschrauber und ungewöhnliche Flugzeuge wie der Cri-Cri, das kleinste zweimotorige Flugzeug der Welt und ein Aircusion Trike, ein 64 PS starkes Flugzeug ohne Dach, jedoch mit segelähnlichen Tragflächen, haben die Blicke auf sich gezogen. "Bei dem Wetter ist es schön, damit zu fliegen", sagt Michel Philipp von der Schule für Privatpiloten in Mainz, der mit dem Aircusion Trike angereist ist.
Das größte Interesse hat ein Flugzeug namens Broussard auf sich gezogen. Es wurde in den 1950er Jahren vom französischen Militär als Aufklärungs-, Transport- und Verbindungsflugzeug genutzt.
Der Geruch der 1950er


Von der Broussard gibt es nur noch drei flugfähige Modelle in Deutschland, sagt Hermann Krämer, Vorsitzender des DASC. Als er auf das spartanisch eingerichteten Flugzeug zugeht, das Platz für Pilot, Copilot und weitere vier Reisende bietet, ist ihm die Begeisterung anzumerken. "Wie die schon riecht, so richtig nach den 1950er Jahren", sagt er.
Und auch die Besucher, die mit dem betagten Modell zu einem Rundflug über die Mosel starten, genießen das außergewöhnliche Erlebnis. "Die Eindrücke sind fantastisch, wenn man sieht, wie sich die Mosel unter einem schlängelt", sagt Matthias Ammon aus Altena in Westfalen, der sich zu einem Wochenendbesuch an der Mosel aufhält.
Und auch Heinrich Ganzereld aus den Niederlanden freut sich über das Programm. "Kleine Flugzeuge interessieren mich, ich will auch gleich mal fliegen", sagt er.
Die jungen Gäste versuchen sich im Hangar am Flugsimulator, in dem das Gelände des Traben-Trarbacher Flugplatzes dargestellt ist. Hier merkt der neun Jahre alte Dominik, wie schwer Fliegen eigentlich ist: Trotz Hilfe rasiert er virtuell zwei Bäume ab, bevor er mit der Tragfläche im Boden landet. "Macht nichts, in fünf Jahren kannst du bei uns lernen, wie man richtig fliegt", tröstet Krämer den Jungen.
Der Verein veranstaltet den Flugtag alle zwei Jahre, um im Gespräch zu bleiben und den Flugplatz der Öffentlichkeit zu zeigen, sagt Oliver Wermann vom DASC.
Bei dem Flugplatz handelt es sich um einen öffentlichen Verkehrslandeplatz, der den Mitgliedern des Vereins Betriebspflichten abverlangt. Am Wochenende ist der Tower von den ehrenamtlich Tätigen des Vereins besetzt. Meldet sich ein Flugzeug während der Woche an, kommt ein Vereinsmitglied hoch an den Flugplatz Mont Royal.
Und auch die Pflege des Flugplatzes, den der DASC von der Stadt gepachtet hat, ist Sache des Vereins. Der 86-jährige Horst Dahlke, der 1954 den Verein mitgegründet hat, lässt es sich nicht nehmen, immer noch den Rasen auf dem Flugplatz zu mähen, erzählt Krämer. cst

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