Erlebnis-Weingut in Platten wächst weiter

Platten · Werner Görgen aus Platten hat mehr als drei Millionen Euro in seinen Betrieb investiert. Und er macht weiter.

 Unternehmer Werner Görgen investiert weiter: Bis August kommenden Jahres entsteht neben dem bestehenden Betrieb ein Flaschenlager mit Verkostungs- und Vermarktungsraum. TV-Foto: Winfried Simon

Unternehmer Werner Görgen investiert weiter: Bis August kommenden Jahres entsteht neben dem bestehenden Betrieb ein Flaschenlager mit Verkostungs- und Vermarktungsraum. TV-Foto: Winfried Simon

Foto: Winfried Simon (sim) ("TV-Upload Simon"

Er hat Ideen, Mut und Durchhaltevermögen. Werner Görgen aus Platten ist ein Macher. Der gelernte Maschinenbauer, der, bevor er selbst Unternehmer wurde, in verschiedenen Unternehmen als Angestellter arbeitete, nebenbei ein paar Weinberge bewirtschaftete, hat innerhalb von 16 Jahren sozusagen aus dem Nichts einen Betrieb aufgebaut, der seinesgleichen sucht. Mehr als drei Millionen Euro hat er bereits investiert, und jetzt steht schon wieder ein großer Bagger auf seinem Betriebsgrundstück und schaufelt Erde in Lastwagen. Bis August kommenden Jahres entsteht für rund eine Million Euro ein neues Flaschenlager mit Vinothek.

Das Besondere: Die Vinothek soll vor allem die Radler anlocken, die auf dem viel befahrenen Mosel-Maare-Radweg unterwegs sind, der an seinem Betrieb vorbeiführt. Laut Baubeschreibung handelt es sich um ein Fertigteillager mit kommissionierten Waren, einem behindertengerechten Eingangsbereich, bestehend aus einer Weinverkostungs- und Verkaufszone sowie Toilettenanlagen.

"Das Projekt ist eine Abrundung zum Ganzen", sagt der 60-Jährige. Das Ganze, das ist ein Erlebnis-Weingut. Die Idee dazu hatte er schon lange, bis er im Jahr 2001 begann, diese zu verwirklichen. Er kaufte in Platten das ehemalige Bahnwärterhaus am Radweg und ein großes Grundstück.

Dort wollte er zunächst ein Gästehaus für Wanderreiter und Radfahrer, einen Räderverleih und eine -werkstatt, Pferdestallungen und eine Vinothek errichten. Doch Görgen musste diese hochfliegenden Pläne begraben. Der Grund: Die Fläche befindet sich im sogenannten Außenbereich. Und dort ist nur dann ein Bauprojekt erlaubt, wenn es privilegiert ist. Das wäre zum Beispiel ein land- oder forstwirtschaftlicher Betrieb. Zwei Jahre, bis 2003, stritt er sich gerichtlich mit den Genehmigungsbehörden. Letztlich unterlag Görgen vor dem Oberverwaltungsgericht. Im "kleineren Stil" baute er dennoch. Dabei kam ihm die Gemeinde mehrmals entgegen. Zu dem 2004 eröffneten Hofcafé kam ein 850 Quadratmeter großer Neubau mit Kelterhalle, Wein- und Flaschenlager und Vinothek hinzu.
In dem Winzerhofcafé kann man zu Mittag und zu Abend essen. Und Görgen, der noch einen Fünf-Hektar-Weinbaubetrieb bewirtschaftet, bietet Familienfeiern für bis zu 120 Personen an, sonntags einen Frühstücksbrunch und fast jeden Monat eine der Jahreszeit angepasste Veranstaltung.

Demnächst will er für sein Erlebnis-Weingut eine Fachkraft für Marketing einstellen. Görgen sagt: "Wein gibt es genug. Erfolg hat der, der ihn auch selbst vermarkten kann."

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