Ermittlungen nach tödlichem Unfall

Wittlich · Die Hintergründe des tödlichen Unfalls in der Wittlicher Goodyear Dunlop Reifenfabrik beschäftigen neben der Staatsanwaltschaft die Gewerbeaufsicht der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Trier. Der Tod des Mannes ist nicht nur eine menschliche Tragödie sondern generell auch Behördenangelegenheit.

Wittlich. Bei der Suche nach der Ursache für den tödlichen Unfall in der Wittlicher Reifenfabrik am Montag ist neben der Staatsanwaltschaft auch die Staatliche Gewerbeaufsicht der SGD Nord in Trier automatisch eingeschaltet. Was genau die SGD prüft, bleibt unbekannt. Pressesprecherin Sandra Hansen-Spurzen sagt auf TV-Nachfrage, das unterliege der Geheimhaltung. Allgemein gelte, dass bei Unfalluntersuchungen Anlagen und Maschinen und das Sicherheitsmanagement der Unternehmen geprüft würden.
Zur Frage, ob und wie oft die Gewerbeaufsicht die Fabrik vor dem Unglück sicherheitstechnisch überprüft hat, sagt die Pressesprecherin, große Betriebe wie Goodyear Dunlop (980 Mitarbeiter) würden ein- bis zweimal jährlich besucht.
Generell gelte: "Die Staatliche Gewerbeaufsicht ist in den Betrieben regelmäßig im Rahmen ihrer Aufgabe als Arbeitsschutz und Immissionsschutzbehörde vor Ort tätig. Zu konkreten Einzelfällen dürfen keine Angaben gemacht werden."
Die SGD Nord in Trier hat 21 Mitarbeiter, die für 20 000 Betriebe mit 100 000 Beschäftigten zuständig sind. Ihr Arbeitsgebiet umfasst die Stadt Trier und die Landkreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und den Vulkaneifelkreis. Deshalb erfolgten Inspektionen von Kleinbetrieben "nicht so oft", man gehe aber Hinweisen oder Anzeigen "sofort nach". Routinemäßig eingeschaltet wird die Behörde bei tödlichen Arbeitsunfällen. Im vergangenen Jahr gab es drei, in diesem Jahr einen, so die Pressesprecherin. Der in Wittlich tödlich Verunglückte war zwischen zwei bewegliche Teile einer Maschine geraten und so schwer verletzt worden, dass er später im Krankenhaus starb (der TV berichtete).
Der Leitende Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer, Trier, hat zum Ergebnis einer Obduktion mitgeteilt, dass der Mann an den schweren Verletzungen gestorben sei und andere Todesursachen wie etwa ein Herzinfarkt auszuschließen seien. Ergänzend dazu hat die Staatsanwaltschaft ein Gutachten beauftragt. Vermutet wird, dass menschliches Versagen und kein Sicherheitsmangel Grund für den Unfall ist. sos

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