Erörterung über Kestener Damm

Seit den Moselfluten von 1993 und 1995 sehnen sich die Kestener mehr denn je nach einem Damm. In einigen Wochen sollen die letzten Hürden vor Baubeginn übersprungen sein.

Kesten. Bevor mit dem Bau des Kestener Hochwasserschutzdammes begonnnen werden kann, wird es noch zu einem Erörterungstermin kommen. Das teilte Karl-Heinz Ginsbach von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD) dem TV auf Anfrage mit. Bei dieser Anhörung werden die Einwendungen von drei Personen aus dem am anderen Moselufer liegenden Brauneberg und von einer Person aus Kesten verhandelt. Die drei Brauneberger befürchten, dass die Fluten in ihrem Ort höher steigen als bisher, wenn der Damm in Betrieb ist. Der Bürger aus Kesten moniere, so Ginsbach, dass die sogenannte Notüberlaufstelle (30 Meter lang und 50 Zentimeter niedriger als die übliche Deichhöhe in diesem Bereich) einen Weinberg über Gebühr schädige.Karl-Heinz Ginsbach glaubt, dass die Ängste bei dem Erörterungstermin aus dem Weg geräumt werden können und der Planfeststellungsbeschluss, der Baurecht herstellt, noch im Mai ergehen kann. Noch im gleichen Monat solle die Ausschreibung für das 14-Millionen-Euro-Projekt erfolgen. Baubeginn könne dann voraussichtlich im August sein. Der Baubeginn verzögert sich damit gegenüber den ursprünglichen Planungen noch einmal etwas. "Die Inbetriebnahme des Dammes ist aber weiterhin für Ende 2009 geplant", erläutert der Hochwasser-Experte. Wann der Erörterungstermin stattfindet, wird voraussichtlich in der kommenden Woche feststehen.Mittlerweile hat es auch Besprechungen mit den Eigentümern der benötigten Grundstücke gegeben. Je nach Geländetyp werden Preise von 2,50 bis etwa 13 Euro pro Quadratmeter gezahlt, berichtet Ginsbach. "Die Leute sind sehr zufrieden", fügt er an. Der Damm hilft nicht gegen jede Flut

Wie mehrfach berichtet, soll in Kesten, das immer sehr stark von Hochwasser betroffen ist, ein 1100 Meter langer Damm gebaut werden. Er soll den Ort zumindest vor einem Hochwasser mittlerer Größe schützen. Gegen eine Riesenflut wie 1993 oder 1995 hilft er nicht. Dann muss der Ort kontrolliert geflutet werden. Ein höherer Damm wäre den Kestenern zwar lieber, sein Bau würde aber unverhältnismäßig teurer. Für Kesten ist der Damm von elementarer Bedeutung. Weil der Ort regelmäßig unter Wasser steht, ist die Einwohnerzahl von mehr als 500 auf unter 400 gesunken. Mit dem Dammbau einhergehen sollen umfassende Arbeiten im Rahmen der Dorferneuerung.

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