Erst der Kirchturm, dann die Orgel

Morbach · Wenn die Witterung mitspielt, können die Sanierungsarbeiten am Turm der Morbacher Kirche, die mehr als eine halbe Million Euro verschlingen, dieses Jahr noch beendet werden. In den kommenden Jahren steht dann die Überarbeitung der Orgel an.

Morbach. Der Morbacher Pastor Michael Jakob hofft für den restlichen November und Dezember auf mildes Wetter. Denn "dann ist das Gerüst um den Kirchturm an Weihnachten weg", sagt er. Derzeit wird das Fundament unter dem Turm mit acht Stahlbetonpfeilern, die bis in eine Tiefe von sechs Metern reichen, verstärkt. Zudem wird noch der Holzstuhl, der die Kirchenglocken trägt, saniert, der Läutwinkel der Glocken verringert, um die Schwingungen zu reduzieren und eine neue Uhr sowie eine neue Läutanlage montiert. Sobald dies erledigt ist, wird laut Jakob ein Teil des Gerüsts sofort abgebaut.
Feuchtigkeit in der Mauer


Bauarbeiter verfugen zudem die Bruchsteinmauer des Kirchturms neu. "Zwei Drittel sind bereits geschafft", sagt der Pfarrer. Die bisherige Fugenfüllung aus Zement war eine wesentliche Ursache für die Schäden, die eine Sanierung des Turms notwendig gemacht hat. "In die Bruchsteinmauer war Feuchtigkeit eingedrungen, die durch den wasserisolierenden Zement nicht mehr austrocknen konnte", sagt Jakob.
Daher musste auch ein Teil der Bruchsteine erneuert werden. Die neue Dacheindeckung des Turms war bereits im Januar fertig geworden. Die Kosten für die Sanierung des Kirchturms, die im Frühjahr 2011 begonnen hat, werden nach Aussage von Jakob über eine halbe Million Euro betragen. Zehn Prozent der Summe übernimmt die Gemeinde Morbach, der Rest wird zwischen der Kirchengemeinde und dem Bistum aufgeteilt.
Orgel muss saniert werden


Wenn der Turm fertig ist, stehen die nächsten Arbeiten in der Morbacher Pfarrkirche an. Denn die Orgel, die laut Jakob aus den 1980er Jahren stammt, ist in sanierungsbedürftigem Zustand. Die Orgelpfeifen müssen komplett gereinigt und von Staub und Ruß befreit werden. Durch die Bauarbeiten ist weiterer Staub in das Innere der Orgel eingedrungen.
"Wir haben die Orgel zwar abgedeckt, aber die Planen schützen nicht komplett", sagt Jakob. Zudem muss das Instrument neu gestimmt und fehlende Pfeifen müssen ersetzt werden. Doch dafür soll erst Geld angespart werden.
"Eine gleichzeitige Sanierung des Kirchturms und der Orgel bekommen wir finanziell nicht gestemmt", sagt der Pfarrer. Ein erstes Angebot, das 2009 zur ersten Orientierung erstellt wurde, ergab für die Überarbeitung der Orgel geschätzte Kosten von 61 000 Euro.
Die Summe muss die Kirchengemeinde allein finanzieren, denn das Bistum unterstütze nur den Erhalt der Bausubstanz, sagt Jakob. Einen Zeitplan für die Orgelsanierung gibt es noch nicht.

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