Erst Gedenken, dann Konzert

Wittlich · Wittlich (red) Das Kulturamt der Stadt Wittlich, das Emil-Frank-Institut und der Arbeitskreis "Jüdische Gemeinde Wittlich" bieten am 9. November zur Erinnerung an das Schicksal der jüdischen Bevölkerung Wittlichs eine Gedenkveranstaltung. In der Reichspogromnacht wurden 1938 in Wittlich die Synagoge geschändet und viele Wohnhäuser und Geschäfte verwüstet und geplündert.

Für die Wittlicher jüdischen Glaubens begann der Holocaust unter Beteiligung und Wegsehen ihrer Nachbarn, Freunde, Klassen- und Vereinskameraden, ihrer Kollegen und Mitarbeiter.
Um 17 Uhr werden sich in diesem Jahr am 9. November Wittlicher treffen, um im Schweigekreis auf dem Marktplatz ihrer jüdischen Mitbürger zu gedenken. Gemeinsam werden die Teilnehmer dann zur Synagoge gehen, wo Bürgermeister Joachim Rodenkirch und der Erste Beigeordnete Albert Klein Kränze niederlegen werden.
Die Sängerin und Schauspielerin Salome Kammer gibt anschließend mit dem Pianisten Rudi Spring ein Konzert mit dem Titel "Und ich werde nicht mehr sehen" in der Synagoge. Eigens für den 9. November in Wittlich kreierte die Künstlerin einen Liederabend mit Kompositionen von Kurt Weill, Alexander Zemlinsky, Hanns Eisler, Friedrich Hollaender, Arnold Schönberg und Maurice Ravel. Salome Kammer studierte Musik mit Hauptfach Violoncello. 1983 wurde sie als Schauspielerin an die Städtischen Bühnen in Heidelberg engagiert, wo sie fünf Jahre lang in zahleichen Rollen auftrat. 1988 zog sie nach München, um die Dreharbeiten zu dem Film-Epos "Die zweite Heimat" von Edgar Reitz zu beginnen. Seit 1990 ist sie in Konzerten für Neue Musik als Vokalsolistin zu hören. In "Heimat 3", das 2004 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig uraufgeführt und im Anschluss von der ARD ausgestrahlt wurde, spielte Kammer die Rolle der Clarissa.
Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter Telefon 06571/17 1355 oder E-Mail an info@kulturamt.wittlich.de

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