Erst zur Volkshochschule und dann zum Bahnhof

Traben-Trarbach · Vorbei die Zeiten, als eine Fahrkarte in Traben-Trarbach am Schalter erworben werden konnte. Seit fünf Jahren steht ein Automat auf dem Bahnsteig. Dessen Bedienung bereitet besonders älteren Menschen Probleme. Auf Anregung des Seniorenbeirats der Verbandsgemeinde soll es einen Vortrag "Wie bediene ich einen Fahrkarten-Automaten?" geben.

 Wolfgang Sarnes, Holger Rousselange und Gerda Grube (von links) vom Seniorenbeirat freuen sich über den erfolgreichen Fahrkartenkauf am Automaten unter fachkundiger Anleitung von Zugbegleiter Bernd Heinecke (rechts). TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Wolfgang Sarnes, Holger Rousselange und Gerda Grube (von links) vom Seniorenbeirat freuen sich über den erfolgreichen Fahrkartenkauf am Automaten unter fachkundiger Anleitung von Zugbegleiter Bernd Heinecke (rechts). TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. Der Fahrkartenkauf am Traben-Trarbacher Bahnhof hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Bis Oktober 2001 gab es mit Ralf Kimnach einen kompetenten und freundlichen Schalterbeamten im Bahnhofsgebäude.In der Praxis ausprobiert


Die Firma Entrada übernahm anschließend mit neuem Personal den Schalter, um ihn neun Monate später wieder zu schließen. Ab 1. Juli 2002 konnten keine Fahrscheine mehr gekauft werden. Der Automat im TransRegio war oft außer Betrieb oder hatte kein Wechselgeld, und Zugbegleiter waren nicht immer an Bord.
Als ab Dezember 2008 die Deutsche Bahn (DB) wieder die Moselstrecke nach Bullay bediente, stellte sie einen Automaten auf. Bernd Heinecke, seit zwei Jahren "Kundenberater im Nahverkehr", so seine offizielle Bezeichnung, kontrolliert und verkauft Fahrkarten in den Zügen. Den Mitgliedern des Seniorenbeirats hat er in einem knapp einstündigen Vortrag bereits erklärt, wie im Internet Fahrkarten erworben werden können und wie der Automat der Deutschen Bahn bedient werden muss. Das war erst der Anfang. "Unser Anliegen ist es, den Senioren hier vor Ort den Automaten näherzubringen", sagte Gerda Grube, erste Vorsitzende des Beirats.
Bei den Beiratsmitgliedern Wolfgang Sarnes und Holger Rousselange waren nach dem Vortrag noch nicht alle Bedenken ausgeräumt, dass alte Menschen mit der Technik zurechtkommen. Sarnes: "Ich bin mehrfach von älteren Leuten auf die Problematik angesprochen worden." So schloss sich der Theorie die Praxis an. Unter fachkundiger Anleitung von Bernd Heinecke wurde der Fahrscheinautomat am Bahnhof erfolgreich ausprobiert.
Das Wissen wird nun weitergegeben. Der Vortrag für die Senioren in der Verbandsgemeinde soll im Januar - der genaue Termin steht noch nicht fest - über die Volkshochschule angeboten werden. Er wird im Stadthaus Alter Bahnhof stattfinden, mit anschließender praktischer Übung am Fahrschein-Automaten.Extra

Der Seniorenbeirat: Seit neun Jahren gibt es in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach einen Seniorenbeirat, der elf Mitglieder hat und von Gerda Grube geleitet wird. "Im Kreis Bernkastel-Wittlich sind wir beispielhaft", freut sich Wolfgang Sarnes. Der Beirat bietet den älteren Menschen alljährlich eine Moselschifffahrt mit großem Kuchenbüfett, es gibt das Erzählcafé und einen Seniorenbus für die Verbandsgemeinde (der TV berichtete). "Mobilität im Alter" lautete das Thema einer Schulung zur Straßenverkehrsordnung und als nächstes strebt der Seniorenbeirat eine barrierefreie Verbandsgemeinde an. "Öffentliche Gebäude und Geschäfte sollen barrierefreie Zugänge erhalten und das Parken auf Gehwegen soll verhindert werden", wünscht sich Gerda Grube. GKB

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