Erste Hürde geschafft
WITTLICH. (sos) Geht es raumordnerisch gesehen in Ordnung, wenn sich auf dem Wittlicher Ex-Kasernengelände neben Edeka auch Aldi und Promarkt ansiedeln? Die Kreisverwaltung sagt: Ja. Damit ist der nächste Schritt für die notwendige Sondergebiets-Ausweisung bewältigt.
Die Bedenken sind vom Tisch. Im Zuge der Sammlung von Anregungen oder auch Kritik zu den Bauvorhaben von Aldi und Promarkt im Vitelliuspark hat die Kreisverwaltung als Planungsbehörde entschieden: Die Ansiedlung weiterer Einzelhandelsbetriebe ist auf dem Ex-Kasernengelände mit den "Erfordernissen der Raumordnung und Landesplanung vereinbar". In einer Pressemitteilung merkt die Stadt wegen "fast gleich lautender Stellungnahme", also Kritik, von Industrie- und Handelkammer Trier (IHK) und Einzelhandelsverband am Vorhaben an: "Hier drängt sich die Vermutung auf, dass bei der Abfassung der Stellungnahmen der in Trier ansässigen Institutionen eine Interessenwahrnehmung für das Oberzentrum Trier im Vordergrund gestanden hat." Die Stadtverwaltung freut sich über die Entscheidung des Kreises, dass "die von der IHK und vom Einzelhandelsverband vorgetragenen Bedenken nicht nachvollziehbar sind." Die IHK hatte insbesondere wegen der Lage des Konversionsgebietes zur Innenstadt kritisiert, es seien negative städtebauliche Auswirkungen auf die Innenstadt zu erwarten (der TV berichtete). Die Anregung der IHK, den Lebensmitteldiscounter und den Mediamarkt in der "Schlossgalerie", also dem geplanten Einkaufszentrum unterzubringen, sei von den beiden Investoren abgelehnt worden. Da die Stadt dies nachweisen konnte, habe die Kreisverwaltung sich der Argumentation der IHK nicht anschließen können. Außerdem habe das CIMA-Gutachten für das Sortiment des Promarktes bestätigt, dass in diesem Bereich in Wittlich ein Angebotsdefizit bestehe. Das könne dadurch nun abgedeckt werden. Dem Stadtrat soll der geänderte Bebauungsplan im Februar vorgelegt werden. Die Verwaltung ist überzeugt, dass die beiden neuen Märkte "zur Positionierung des Standortes am Markt beitragen und die Zentralität der Einkaufsstadt Wittlich stärken".