Erste Interessenten für Grundstücke im Neubaugebiet

Die Erweiterung des Neubaugebietes Paulsberg sowie der Bau eines Gemeindelagers stehen derzeit obenan bei den Vorhaben in Lieser. Ungeachtet der vorerst noch kaum zu Buche schlagenden Investitionen weist der Haushalt ein dickes Defizit aus.

Lieser. Mit 82 500 Euro Investitionen hat Lieser einen Spar-Haushalt verabschiedet. Abgesehen von 2500 Euro für Bauhofgeräte dient die Summe dem Kauf von Grundstücken für das Baugebiet Paulsberg II. Zwischen der jetzigen Bebauung und dem neuen Friedhof sind zwölf Parzellen geplant, für die es bereits Interessenten gibt. Denn Lieser hat eine solide Infrastruktur mit Kindergarten, Grundschule, Bäcker, Metzger und Bank. Ein weiteres dringendes Projekt wird erneut geschoben: Der Bau einer eingeschossigen Lagerhalle. hinter dem Feuerwehrhaus. Ein seitlicher Weg soll als Zufahrt verbreitert werden. Die geschätzten Kosten von 240 000 Euro kann Lieser nur mit einem Zuschuss stemmen. Der Antrag auf Geld aus dem Investitionsstock ist laut Stettler gestellt.

Von Vorteil für das Vorhaben ist, dass inzwischen ältere Verpflichtungen wie aus Straßenbau und Dorferneuerung rund um den Marktplatz ausgelaufen sind. Aktuell liegt die Pro-Kopf-Verschuldung mit 321,24 Euro um 70 Euro unter dem Landesschnitt. Langfristig ist Lieser mit 393 200 Euro (Ende 2010) verschuldet, was sich 2011 um 37 900 Euro Kredit erhöht. Um die Bürger nicht ohne Not zu belasten, sieht der Rat von einer Erhöhung der Grundsteuer B ab. Ohne Anhebung muss die Gemeinde wegen vom Land geänderter Sätze wohl höhere Umlagen an Kreis und Verbandsgemeinde zahlen. Der von Kämmerer Günter Wagner empfohlenen Gewerbesteuererhöhung stimmte der Rat mit zwei Gegenstimmen zu, weil Unternehmen die 370 statt 350 Prozent bei der Steuererklärung berücksichtigen können.

Bei den Pflichtaufgaben der Gemeinde ergeben sich 258 800 Euro Defizit. Erträgen von 1,1 Millionen Euro stehen im Ergebnishaushalt 1,36 Millionen Aufwendungen gegenüber. Das Minus (2010: 207 400 Euro, 2009: 22 300 Euro) resultiert insbesondere aus den seit Einführung der kaufmännischen Buchführung (Doppik) zu buchenden Wertminderungen des Gemeindevermögens (Abschreibungen). Sie belasten 2011 mit 107 900 Euro. Außerdem zahlt das Land 66 000 Euro weniger Schlüsselzuweisungen. Durch die Defizite wird das für die Doppik ermittelte Eigenkapital laut Wagner rapide schmelzen: von 3,4 Millionen Euro (1. Januar 2009) auf zwei Millionen Euro im Jahr 2014. Parallel dazu müssen Kommunen mit weiteren Doppik-Folgekosten rechnen: Fachleute, die für Laien kaum nachvollziehbare Bausteine erstellten, bieten teure Schulungen an. urs

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