Erste Kontakte zum 2004er begeisterten

TRABEN-TRARBACH. (GKB) Zur festlichen Weinprobe am Fass hatte das Weingut Emil Franz in Traben zu Weihnachten geladen, und fast 50 Genießer waren gekommen, um erste Kontakte zum 2004er zu knüpfen und den jungen Wein zu verkosten.

Kerzen flackerten auf den Eichenfässern im kühlen Keller, in dem Andreas Franz sechs Kostproben des Rebensaftes von trocken über halbtrocken bis lieblich den aufmerksamen Gästen aller Altersgruppen kredenzte. Sie kamen aus deutschen Landen und den Niederlanden, aber auch für viele Traben-Trarbacher hat die Weinprobe am Fass im Weingut Emil Franz schon Tradition. Den Auftakt machte ein trockener Rivaner, und noch etwas verhalten erscholl es aus dem Dunkel: "Der hätte heute schon gut zu unserem Mittagessen gepasst".Überrascht von der Qualität des neuen Jahrgangs

Nach dem dritten Glas am Fass lösten sich die Zungen, im alten Gewölbekeller kam die Unterhaltung so richtig in Gang. In den Weinlagen Würzgarten und Kräuterhaus waren die Trauben gereift, und ein liebliches Hochgewächs vom Schlossberg rundete die Verkostung ab. Ganz privat nahm Albrecht Eggert, Vorsitzender des Ortswinzer- und Bauernverbandes, mit seiner aus Hamburg angereisten Schwester an der Fassweinprobe teil. "Deutlich überrascht" zeigte er sich vom neuen Jahrgang. Viele hätten sich gefragt, ob nach dem 2003er der Nachfolger ebenso gut daher käme, sagte Eggert. Doch bereits im November habe er in Gesprächen mit Winzerkollegen auch aus anderen Moselgemeinden erfahren, dass der neue Wein eine sehr gute Qualität aufweise. "Die bis jetzt bei mir und bei den Kollegen probierten Weine haben ein enormes Potenzial", freute sich der Vorsitzende des Winzerverbandes. "Es würde mich nicht wundern, wenn der 2004er den Vorjahreswein irgendwann in den Schatten stellt". Zufriedenheit auch beim jungen Winzer Andreas Franz. Die späte Lese, gesunde Trauben und genügend Regen bescherten ihm schöne, bekömmliche und fruchtige Weine, die eine gute Ergänzung zum 2003er bildeten. Die Fassweinprobe wurde von Vater Günter Franz mit launigen Gedichten über den guten Wein bereichert. Der Winzermeister erfreute die Gäste mit seinem gekonnt dargebotenen und überzeugenden Vortrag, in dem er alle Vorzüge des Weingenusses pries. Aus dem Keller ging es anschließend hinauf in die heimelige und weihnachtlich geschmückte Probierstube, wo den Gästen drei Weine - trocken, halbtrocken und lieblich - aus dem Jahr 2003 zum Vergleich serviert wurden.Ende April kommenden Jahres Jungweinprobe

Speckkuchen und Brot ergänzten die Verkostung, Günter Franz trug ein weiteres Gedicht vor und Ehefrau Ursula informierte die Gäste über den "Kampf mit den vielen Trauben" und dass ein guter Trunkwein daraus geworden sei. Unter den Gästen war auch André Schiller aus Traben-Trarbach, der seit acht Jahren im Weingut Franz bei der Traubenlese hilft. Nach harter Arbeit im Wingert interessierte ihn nun besonders, den frischen Wein, dessen Trauben durch seine Hände gegangen waren, kennen zu lernen. Er freue sich schon jetzt auf die "Tage der offenen Keller", sagte ein Traben-Trarbacher, wenn er am Himmelfahrtswochenende vom 26. bis 29. Mai die 2004er Weine in den Weingütern des Städtchens probieren könne. Am Freitag, 29. April, ist die traditionelle Jungweinprobe, und bei Albrecht Eggert sind bereits jetzt Anmeldungen von interessierten Weingenießern eingegangen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort