Erster Schritt zum neuen Denken

In Mülheim haben die ersten Experten Energie-Konzepte vorgestellt, die den Bürgern Alternativen aufzeigen, wie sie künftig für die Umwelt und auch für den eigenen Geldbeutel etwas tun können.

Mülheim. (urs) Der Anfang ist gemacht. In der kleinen Festhalle in Mülheim ist der erste von drei Info-Abenden über die Bühne gegangen. Rund 30 Bürger haben die Gelegenheit genutzt, kostenlos und unverbindlich Einblick zu gewinnen in die Sichtweise von Energie-Experten.

Potenziale eines alternativen Energiekonzeptes



Den Einstieg übernahm der Mülheimer Felix Flesch, Umwelt- und Betriebswirt am Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Birkenfelder Umwelt-Campus. In einem "Impulsreferat" zeigte er Potenziale eines alternativen Energiekonzeptes für Mülheim auf. Und zwar vom Einsparpotenzial bei den Straßenbeleuchtungskosten über die Nutzung von Restholz bis zu für den Ort denkbaren "Solardach-Gemeinschaften". Im Anschluss stellte Norbert Schmidt vom Idar-Obersteiner Energieversorger OIE die gesamte Wärmeversorgungs-Palette vor.

Darunter Nahwärmenetze auf Biomassebasis oder auch Wasserdampfkreisläufe. Kollege Heiko Jäger hatte zudem eine konkrete Beispiel-Rechnung erarbeitet. Diese basiert auf Daten einer Umfrage vom Sommer.

Die Bürger, die Friedhelm Leimbrock von der Arbeitsgruppe der Gemeinde zu Fragen ermunterte, interessierte etwa die Anschließbarkeit vorhandener Komponenten wie Ölheizungen oder Solaranlagen. Außerdem wurde deutlich, dass sie mit den denkbaren Alternativen künftig vor allem Energiekosten sparen wollen. Für Dirk Auler von der Arbeitsgruppe steht am ersten Abend fest, dass es für Mülheim nicht allein mit einem Nahwärmenetz getan sein wird.

Die Leute fangen an, nachzudenken



Doch unabhängig davon, was letztlich realisiert werde, sei es erforderlich, dass alle Bürger bereit seien mitzuziehen. Andreas Schuch, auf dessen Anregung der Rat aktiv geworden war, sieht den ersten Abend als Erfolg: "Wir haben etwas in Gang gebracht - die Leute fangen an nachzudenken." Jürgen Süs könnte sich langfristig sogar die Nutzung von Sonnenenergie als Alternative für die unschönen Weinbergsbrachen vorstellen. In jedem Fall aber seien diese Informationsabende "ein Schritt in ein neues Denken", begrüßt Philipp Haas die angestoßenen Überlegungen. Zwar müsse erst investiert werden, doch letztlich seien das Investitionen "in die Umwelt und auch fürs Portemonnaie".

Zwei weitere Info-Abende sind am 5. und 12. November, jeweils um 19.30 Uhr. Beim nächsten Termin werden Energieberater Arno Schiffmann und Ralf Stüber, Stadtwerke Trier, referieren. Für den dritten Termin konnte Leo Riebenbauer gewonnen werden, der ein Projekt der Gemeinde Morbach begleitet. Das in Österreich ansässige Büro für erneuerbare Energien wird kleine und größere Nahwärmekraftwerke vorstellen.

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