Kommunalpolitik Diskussion aus dem Homeoffice
Morbach · Erstmals hat ein Gremium der Einheitsgemeinde Morbach per Video getagt.
Ganz anders als gewohnt ist die jüngste Sitzung des Morbacher Haupt- und Finanzausschusses (HFA) verlaufen. Denn statt sich am Tisch gegenüber zu sitzen und sich von Angesicht zu Angesicht zu besprechen, haben die Mitglieder des Ausschusses zuzüglich mehrerer Bediensteter der Morbacher Verwaltung das erste Mal per Videokonferenz diskutiert.
„Guten Tag an diejenigen, die bereits online sind“, begrüßt Bürgermeister Andreas Hackethal aus dem Sitzungssaal die Teilnehmer, die er auf einem großen Bildschirm sehen kann. Persönlich anwesend sind neben dem Bürgermeister lediglich Schriftführer Martin Liesch und Daniel Schäfer von der IT-Abteilung des Morbacher Rathauses, der bei möglichen technischen Problemen helfen soll. Zwei Bürger haben die Sitzung an einer extra dafür eingerichteten Telefonverbindung mitverfolgt.
Aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen habe man sich darauf verständigt, Sitzungen mit rein vorbereitendem Charakter ausfallen zu lassen, sagt der Bürgermeister. Das habe bisher eine Sitzung des Bau- und Liegenschaftsausschusses und des Forstausschusses betroffen.
Die Tagesordnungspunkte des HFA waren wenig spektakulär und daher von den Mitgliedern des Ausschusses auch rasch besprochen: Annahme von Spenden, Übertragung von Haushaltsresten aus 2020 ins neue Jahr, eine Änderung im Flächennutzungsplan im Bereich Morscheid. Lediglich die nötigen Entscheidungen dauerten etwas länger, weil Hackethal die Mitglieder einzeln und namentlich abstimmen ließ. Der Bürgermeister zeigte sich zufrieden mit der ersten online abgehaltenen Ausschusssitzung. „Ich bin angetan von den technischen Möglichkeiten, aber auch vom disziplinierten Mitwirken der Ratsmitglieder“, sagt er. Ob weitere Sitzungen oder gar eine Sitzung des Gemeinderats per Videokonferenz abgehalten werden, ist derzeit offen. Zurzeit gebe es keine Denkverbote. Man müsse die Entwicklung der Pandemie abwarten, sagt Hackethal. Beim Gemeinderat stellt sich die Frage der Übersichtlichkeit, gibt Schäfer von der IT-Abteilung des Rathauses zu bedenken. Denn dann müssten mit 28 Ratsmitgliedern, 19 Ortsvorstehern, den Beigeordneten und den Bediensteten des Rathauses mehr als 50 zugeschaltete Personen auf einem Bildschirm dargestellt werden.