Es darf geklopft werden

PANTENBURG. (ger) Geklopft und gestrichelt wird beim Eifelpoker. Erneut herrschte gute Laune beim "7-Schräm-Turnier" anlässlich der Pantenburger Kirmes.

",7-Schräm' wird schon ewig hier gespielt", erzählt ein sichtlich gut gelaunter Peter Stolz. Er ist mit seinen 71 Jahren der älteste Zuschauer beim "7-Schräm"-Turnier anlässlich der Pantenburger Kirmes. Die Feuerwehr ist dieses Jahr Ausrichter des traditionellen Turniers. Bestens aufgelegt sind nicht nur die Kartenspieler, sonderm auch die Zuschauer an der Theke, darunter vier Pantenburger Schwestern, die Weber-Mädels. Deren Männer machen mit beim "7-Schräm". Eine ganz besondere Atmosphäre verbreitet sich im Pantenburger Bürgerhaus. Locker geht es auch an den Tischen mit den 28 Spielern zu. In Vierergruppen klopfen sie ein ums andere Mal auf die Tischplatten. Eifelpoker werde das im Kölner Raum beheimatete Spiel gelegentlich genannt, erzählt Turnierleiter Helmut Buchholz. Die Umstehenden nicken. Na na, kommt daher die Rede vom "Fauteln" oder Pfuschen? "Nichts da", sagt der Turnierleiter. Und tatsächlich - an den Tischen geht es unverkrampft zu. Von unredlichen Machenschaften ist nichts zu spüren. Geklopft wird auf die altgedienten Biertische im Bürgerhaus. Geklopft und immer wieder Karten verteilt, dann ein paar Striche auf der Punkteliste notiert. Und schon steht der Sieger fest. Nun gut, ganz so schnell geht es doch nicht. Drei Runden von insgesamt drei Stunden drehen die 28 Männer aus Pantenburg, aus Meerfeld, aus Eckfeld, aus Öfflingen und weiteren Nachbarorten. Eines wird schnell klar: Das Wort "Schräm" kommt von "Schriemen" oder Strichen, die auf der Punkteliste notiert werden. Maximal sieben Striche (Schräm) darf ein Spieler haben, dann scheidet er aus und wartet bis zum nächsten Spiel. Derjenige von den vieren, der übrig bleibt, hat das erste Spiel gewonnen.Höchste Spielkarte ist die Zehn

Eine Runde besteht aus acht Spielen. Dann notiert Turnierleiter Buchholz die erreichten Punkte, lost die Zusammensetzung der Gruppen neu aus und läutet zur zweiten Runde ein. Helmut Buchholz kennt die Regeln ganz genau: "Gespielt wird mit einem Skatblatt. Die höchste Spielkarte ist die Zehn, gefolgt von Neun, Acht, Sieben, As, König, Dame, Bube. Jeder Spieler erhält vier Karten und legt diese vor sich ab. Einer spielt auf. Die anderen heben eine Karte auf und müssen die gleiche Spielfarbe nachspielen. Ist der Mitspieler nicht im Besitz der Spielfarbe, kann er nach taktischen Gesichtspunkten eine Karte auflegen. Der Spieler mit dem höchsten Wert in der Spielfarbe gewinnt den Stich." Und wie ist das mit dem Klopfen? "Klopft ein Spieler, so sind die Mitspieler nacheinander gefragt, ob sie das Spiel halten oder passen. Mitspieler, die gehalten haben, können den Einsatz erhöhen, indem sie ‚einen mehr' klopfen", erklärt der Spielleiter. Klingt kompliziert, ist es aber nicht - das behaupten zumindest die Spieler. Der Spaß ist immer dabei, auch am Nebentisch bei den Skatbrüdern. Sie klopfen auch auf den Tisch, aber nach anderen Regeln. Zwei junge Mädchen beteiligen sich ebenfalls, nennen ihr Kartenspiel "Feuer", was immer das sein mag. Und je länger der Abend, desto lockererer werden die Pantenburger.

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