Es gibt höchstens was aufs Dach

Das Anbringen von Solar-Elementen an der Fassade der Berufsbildenden Schule in Wittlich ist vom Tisch. Laut Fachbüro sind Photovoltaik-Elemente an der neu zu gestaltenden Fassade eine schöne Idee. Mehr nicht.

 Teils ist das Gebäude der BBS Wittlich bereits eingerüstet. Diese Vorarbeit war nötig, damit neue Fenster eingebaut und eine neue Fassadenkonstrukton angebracht werden können. TV-Foto: Harald Jansen

Teils ist das Gebäude der BBS Wittlich bereits eingerüstet. Diese Vorarbeit war nötig, damit neue Fenster eingebaut und eine neue Fassadenkonstrukton angebracht werden können. TV-Foto: Harald Jansen

Wittlich. Es rechnet sich einfach nicht. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens über eine Photovoltaik-Anlage an der Südwand der Berufsbildenden Schule (BBS) in Wittlich.

Mehrere Gründe sprechen danach dagegen, die Südfassade des Gebäudes zur Gewinnung regenerativer Energie zu nutzen: Für den Einsatz von Photovoltaik an der Fassade sei ein hoher konstruktiver Aufwand erforderlich, um die statische Belastung der Anlagenkonstruktion aufzunehmen, heißt es in einer Vorlage für die Sitzung des Kreisausschusses. Im Vergleich zu einer auf dem Flachdach aufgestellten Anlage seien Mehrkosten von 30 bis 40 Prozent zu erwarten. Zudem habe die Fassade keine optimale Ausrichtung nach Süden, was einen um rund 27 Prozent schlechteren Wirkungsgrad zur Folge habe.

Außerdem kommt die Idee zu spät: Seit Anfang 2009 gibt es keine erhöhte Sonderförderung von Fassadenanlagen aufgrund einer erhöhten Einspeisevergütung mehr.

Im Beschlussvorschlag für den Kreisausschuss heißt es dann auch, dass der Bau einer Photovoltaikanlage außerhalb der derzeit anlaufenden Sanierungsarbeiten weiterverfolgt werden soll. Diese umfassen neben dem Einbau neuer Holz-Aluminium-Fenster- und Türelemente auch eine Alu-Verbund-Fassade plus Sonnenschutzanlagen. So soll der CO{-2}-Ausstoß um 85 Prozent verringert werden (der TV berichtete). Nach Auskunft der Kreisverwaltung haben die Vorarbeiten für das 2,9-Millionen-Euro-Projekt begonnen. 2,3 Mil lionen davon kommen aus Mitteln des Kon junk tur pro gramms II.

Solch eine Photovoltaik-Anlage soll die Verwaltung in eine zu erstellende Gesamtkonzeption für kreiseigene Gebäude einbeziehen. Ein entsprechendes Kataster über die zur Verfügung stehenden Dachflächen auf kreiseigenen Gebäuden gibt es bereits seit 2005.

Damals wollte der Kreistag die Dächer an private Investoren zwecks Energiegewinnung vermieten. Es gibt seitdem eine Aufstellung, in der die Dächer von 20 kreiseigenen Gebäuden auch im Hinblick auf die Nutzungsmöglichkeiten für Photovoltaik-Anlagen beschrieben werden.

Denkmalgeschützte Gebäude wie die alten Kreishausbauten oder die Weinbauschule in Bernkastel-Kues blieben außen vor. Übrig blieben 43 140 Quadratmeter, die mit Photovoltaik-Anlagen hätten bestückt werden können.

Wurden sie jedoch nicht. Denn geschehen ist seit 2005 nichts.

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