Es gibt viel zu tun, sie packen es an

BERNKASTEL-WITTLICH. Für Nervosität ist jetzt keine Zeit mehr: Seit gestern Abend wissen die Jugendlichen im Kreis, was sie bis Sonntag leisten müssen. Die Aufgaben der 72-Stunden-Aktion sind verteilt (der TV berichtete).

Sie wollen Gutes tun und müssen warten, warten auf ihren Spezial-Auftrag. Bis gestern, 17.07 Uhr, lief alles unter dem Kommando "geheime Sozial-Mission". Auf dem Wittlicher Marktplatz steht ein Pavillon mit Lautsprecherboxen. Daraus wünscht Altrocker Udo Lindenberg mit Nuschelstimme: "Power für 72 Stunden."Mit ihrer Mission auf der Brust

Drumherum stehen sich Jugendliche die Beine in den Bauch. Warten auf ihre Mission. Viele tragen sie auf der Brust. Auf T-Shirts, mit dem Wecker für die 72-Stunden-Aktion "ohne Kompromiss". Der Countdown läuft zeitgleich in der Region. Und heute hat mancher sogar schulfrei. Friederike Schlaegel hat Pech: "Ich nicht. Ich muss noch eine Englisch-Arbeit schreiben." "Eure Projekte werden der Hammer sein!", ruft dann Jugendpfarrer Patrik Altmeyer ins Mikrophon. Alle blicken gespannt zu ihm. An seiner Seite ist Bürgermeister Ralf Bußmer. Er macht den Jugendlichen "Mut für die tolle Sache". Doch die Pfadfinder vom DPSG Stamm St. Rochus Wittlich und vom Messdienerleitungsteam Wittlich aus den Pfarreien St. Markus, St. Bernhard und Plein interessiert jetzt nur eins: ihre Aufgabe. Thomas Pesch von den Pfadfindern sagt: "Wir reden seit März jede Woche drüber. Wir sind für alles bereit und kriegen das hin." Schon im Vorfeld haben sie Kontakte geknüpft zu ehemaligen Gruppenleitern, Eltern, Unternehmern, Geschäftsleuten, die Übernachtung ist geregelt. Nur die Verpflegung ist noch ungeklärt. Dagegen haben die Messdiener für leibliches Wohl vorgesorgt: "Dr. Oetker sponsert uns die Pizzen." Wer arbeitet, muss auch essen. "Wir machen Träume wahr, für deren Realisierung bislang niemand Zeit oder Geld hatte", sagte im Vorfeld Kerstin Wesly vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), der die Aktion gestartet hat. Welchen Traum sollen die Wittlicher erfüllen? Peter Hoffmann vom Messdienerteam hofft: "Wir wollen was Handwerkliches bekommen, etwas gestalten, und nachher sehen, was wir geschafft haben." Was es wohl sein wird? "Die Helden seid Ihr!", tönt es dann zum Glockenschlag von St. Markus aus der Box. Blicke auf die Uhr. Dann ist es raus: Die Pfadfinder sollen einen Kleidermarkt am Samstag und Sonntag organisieren, die Messdiener einen Jugendraum in Maria Grünewald einrichten. Eröffnung: Sonntag, 15 Uhr. Applaus, ungläubige Gesichter, in den Köpfen rattert es. "Die LKW voller Kleider rollen schon auf der Autobahn. Wenn es gut läuft, könnt ihr 15 000 Euro verdienen", ruft der Jugendpfarrer. Die Messdiener sind optimistisch: "Das ist ja nicht der erste Jugendraum, den wir gestalten." Wer für sie Sachspenden hat: 0174/2073051. Und wer die Pfadfinder verpflegen kann: 0160/9281200.

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