Es riecht nach Profitgier

Hinter dem Widerstand gegen Mobilfunk-Antennen in Wohngebieten steht nicht die Hysterie von technikfeindlichen Hinterwäldlern, sondern Bedenken besorgter Bürger zu einer in ihrer Langzeitwirkung noch nicht abschließend untersuchten Technik.

Obgleich fast jeder ein Handy hat und sich ein möglichst funklochloses Netz wünscht, will kaum einer die dafür nötigen Antennen in der Nähe seines Zuhauses haben. Ist dies die mehrheitliche Meinung in einem Ort, sollte sie auch respektiert werden. Schließlich wäre es kein Problem, die Masten auf unbewohntem Gelände aufzustellen, wo sie niemanden stören - außer die Betreiber, für die die Installation mit Fundament und eventuell höheren Anlagen teurer wäre. Doch dazu schweigen sich Mobilfunkanbieter vornehm aus. Und eben das macht den Ärger jenseits aller möglichen gesundheitlichen Langzeitschäden so verständlich: Wer sein Geld mit Handytelefonaten verdienen will, sollte auch zu den nötigen Investitionen bereit sein, statt ein ganzes Dorf zu übergehen und mit einem einzelnen einen Vertrag für eine Dachantenne abzuschließen. Dieses Vorgehen sorgt für Unfrieden in den Orten, statt Menschen mit neuer Kommunikationstechnik näher zusammenzubringen und riecht nach Profitgier: Denn die einzigen, die von diesem Vorgehen profitieren, sind die Betreiber selbst. Für ein lückenloses Mobilfunknetz wäre ein solches Vorgehen nicht nötig. d.schommer@volksfreund.de

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