Etat ist erstmals im Soll

Die Wirtschaftskrise macht mit sinkenden Schlüsselzuweisungen auch vor Etgert nicht halt. Der Ortsgemeinderat der 59 Einwohner und der neue Ortsbürgermeister Manfred Schmidt müssen erstmals mit einem leichten Minus im Haushalt klarkommen.

Etgert. (doth) "Aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung haben wir nichts bekommen. Wir sanieren das Gemeindehaus und den Glockenturm trotzdem", sagt der neue Ortsbürgermeister von Etgert, Manfred Schmidt, selbstbewusst. Die dafür veranschlagten 45 000 Euro sind ein dicker Brocken für das 59-Seelendorf, der nicht allein im laufenden Jahr ge stemmt werden kann.

Im Gemeindehaus wird zunächst einmal mit dem Austausch des undichtesten Fensters begonnen. Was Schmidt mehr umtreibt, sind einige faule Balken am Glockenturm nebenan, die durch neue ersetzt werden müssen, bevor etwas passiert. "Unsere Vorhaben werden wohl nicht ohne Kredite zu finanzieren sein", mutmaßt der Ortschef.

Erstmals ist der Gemeindehaushalt in Etgert mit 6810 Euro wieder im Soll, im Vergleich zu anderen Orten immer noch ein Traumwert. Doch die Investitionspläne werfen mit einem Kreditbedarf von rund 16 000 Euro ihre Schatten voraus. 3000 Euro sind für neue Fenster vorgesehen. Die Stabilisierung des Glockenturms wird 4000 Euro kosten. Die Reparatur innerörtlicher Straßen schlägt mit 12 000 Euro ins Kontor.

"Am Ende des Jahres wird Etgert vermutlich knapp 26 000 Euro Schulden haben", rechnete der Finanzchef der Verbandsgemeinde, Michael Suksa, vor. Dem gegenüber stehen jedoch Rücklagen von 38 000 Euro, deren Zweckbindung der Rat auch per Beschluss aufheben kann.

Verbandsgemeindebürgermeister Hans-Dieter Dellwo freute sich über den neuen Rat in Etgert, in dem auch junge Gesichter die Interessen der Dorfbewohner vertreten. Michael Schmidt wurde von Ortsbürgermeister Schmidt per Handschlag als Ratsmitglied verpflichtet. Er rückte für den ehemaligen Ortsbürgermeister Herbert Weirich nach, der sein Mandat aufgegeben hat.

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