Europäisches Schaufenster für Firmen aus China

Hoppstädten-Weiersbach · Ein Businesscenter, von dem aus 80 chinesische Unternehmen bereits zum Jahresende sich und ihre Produkte auf einem europaweiten Markt präsentieren wollen, soll an der nördlichen Pforte zum Umwelt-Campus entstehen.

Hoppstädten-Weiersbach. Architekt Stephan Mogk stellte die Vorplanung des 8 Millionen Euro schweren Projekts im Hoppstädten-Weiersbacher Ortsgemeinderat vor. Dieser gab grünes Licht, indem er eine notwendige Änderung des Bebauungsplans "Westlich der Neubrücker Straße" nahezu einstimmig auf den Weg brachte. Mit den Prinzipien des Feng-Shui mussten sich die Mitarbeiter seines Buhlenberger Büros vertraut machen, bevor sie die Planung des Gebäudekomplexes auf dem Waldgelände zwischen Campuszufahrt aus Richtung L 168, Kreisverkehrsanlage und Straße hinauf zur China-Enklave "Oak Garden" in der früheren US-Wohnsiedlung Hasselt in Angriff nehmen konnten, so Mogk.
Module nach Baukastenprinzip


Zweifellos von der fernöstlichen Harmonielehre geprägt, geben sich die Namen der drei zunächst ausgearbeiteten Alternativen: Die "Mühle" erinnert an ein Windrad mit drei Flügeln, das "Vorhängeschloss" charakterisiert ein u-förmiger, nach einer Seite hin (zur Durchfahrt) geöffneter Bügel. Der "Rechen" nennt sich der von den Architekten empfohlene und zwischenzeitlich auch von den vier chinesischen Investoren, die vor Ort vom Dienstleister International Commercial Center Neubrücke (ICCN) vertreten werden, abgenickte Entwurf. Leicht radial gefächert und sich an die Neubrücker Straße anlehnend, wird sich das dreigeschossige Gebäude bis fast an den Böschungsfuß erstrecken. Das Gelände gehört größtenteils bereits der ICCN, lediglich ein Streifen zur Straße hin ist Gemeindeeigentum.
In 80 baugleichen, allesamt inklusive Büro etwa 40 Quadratmeter großen Ausstellungsräumen, sogenannten Showrooms, werden - ähnlich einer permanenten Messe - mittelgroße Firmen der Geschenkartikelbranche ihre Angebote dem europäischen Großhandel präsentieren. Einzelhandel ist explizit ausgeschlossen, erklärte Walter Ruppert vom Planungsbüro BBP in Kaiserslautern, das die Änderung des Bebauungsplans vorbereitet hat. Das Gelände wird als Sonderfläche Großhandel ausgewiesen. Erlaubt sind Büros, Ausstellungsflächen, Tagungsräume, eine Cafeteria sowie Lagerflächen und ein Parkhaus, wenn vermutlich auf längere Sicht die vorgesehenen 150 PKW-Einstellflächen nicht ausreichen.
Probleme mit anlieferndem LKW-Verkehr schließt Architekt Mogk aus: Die 80 Firmen würden durchweg mit "leichter Ware" handeln, schwere Lastzüge seien kaum zu erwarten. Zeit spielt bei dem Projekt nach Worten des Architekten die vielleicht wichtigste Rolle. Bis Dezember 2014 soll das Gebäude fertig und nutzbar sein. Das erlaube keinerlei Verzögerung beim Planen, gegebenenfalls müssten sogar Aufträge vor der Baugenehmigung vergeben werden. Die 80 Showroom-Einheiten sollen als vorgefertigte Module nach dem Baukastenprinzip installiert werden. kpm

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