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Die Stiftung Warentest brachte 1996 das Handbuch "Die andere Medizin - Nutzen und Risiken sanfter Heilmethoden" heraus, das sich unter anderem mit der Edelsteintherapie beschäftigt. Die Stiftung vergibt für die einzelnen Heilmethoden die Prädikate "empfehlenswert", "nicht empfehlenswert" oder "abzulehnen".

Die Edelsteintherapie erhält das vernichtende Urteil "abzulehnen", was unter anderem wie folgt begründet wird: "Die verschiedenen Konzepte der Edelsteintherapie beruhen auf religiösen Vorstellungen, vorwissenschaftlichen Ideen und Aberglauben. Sie widersprechen dem heutigen Wissensstand. Die Anwender vermitteln dieses Gedankengut auf unzulässige Weise mit physikalischen Begriffen.... Es gibt keinen wissenschaftlich akzeptierten Nachweis der Wirksamkeit." Auf der Internetseite von 3sat wird diese Sichtweise jedoch kritisch beleuchtet. Im von der Stiftung herausgegebenen Handbuch erhielten 90 Prozent aller vorgestellten Heilmethoden das Prädikat "nicht empfehlenswert". Daraus schließt 3sat: "Offenbar steht ein ausgesprochen konservatives Expertengremium hinter dem Projekt."

Die Therapie mit Edelsteinen ist und bleibt letztendlich umstritten. Doch wie sagt schon die Bibel: Glaube versetzt Berge, und Placebo-Effekte von Traubenzucker-Tabletten sind ein alter Hut auch in der Schulmedizin. Selbst die nutzt Spontanheilung ohne erkennbaren Grund und ohne wissenschaftlich anerkannten Nachweis gerne - denn schließlich hat immer der Recht, der heilt. Warum, ist für den Genesenen Nebensache.(peg)

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