Erfolgreicher Abschluss Lieber in der Eifel kaufen als online shoppen

BITBURG · Exzellenzkurs-Teilnehmer liefern bei der Abschlussveranstaltung Ideen und Visionen für eine erfolgreiche Zukunft ihrer Heimatregion. Zertifikate für 32 Schüler und Azubis nach 13 Modulen.

 Stolz präsentieren die Teilnehmer des Exzellenzkurses von Willibrord-Gymnasium Bitburg und Volksbank Eifel ihre Zertifikate nach der Abschlussveranstaltung im Haus Beda in Bitburg.

Stolz präsentieren die Teilnehmer des Exzellenzkurses von Willibrord-Gymnasium Bitburg und Volksbank Eifel ihre Zertifikate nach der Abschlussveranstaltung im Haus Beda in Bitburg.

Foto: TV/Björn Pazen

13 Veranstaltungen, 32 Teilnehmer und unzählige Erfahrungen fürs Leben und den späteren Beruf - das sind die Rahmendaten des 2018/19er Exzellenzkurses von St.-Willibrord-Gymnasium Bitburg und Volksbank Eifel, der am Dienstagabend mit der offiziellen Zertifikatsübergabe im Haus Beda in Bitburg abgeschlossen wurde. Seit 2004 kooperieren das Bitburger Gymnasium - im Wechsel die Gymnasien Neuerburg und Biesdorf- mit der Genossenschaftsbank, um getreu dem Motto „Exzellent, mehr als kompetent“ die jungen Menschen in Sachen Business, Kultur und Lifestyle voranzubringen.

Der aktuelle Kurs hat noch viel mehr gelernt als alle Vorgänger, denn es gab mehrere neue Elemente wie die Pressekonferenz mit Vertretern der Volksbank, den Workshop zum Thema Europa- und Kommunalwahl, der im Volksfreund eine ganze Seite füllte, den Dialog zur Europawahl mit keinem Geringeren als EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in Echternach oder eine Diskussion mit Volksfreund-Chefredakteur Thomas Roth zum Thema „Zukunft der Medien“.

Aber auch die Klassiker unter den Veranstaltungen wie die Schreibwerkstatt, das Knigge-Seminar mit anschließendem Drei-Gänge-Eifel-Menü im Gasthaus Herrig, die Besichtigung der Air Base Spangdahlem oder die Eifel-Architektour mit renommierten Architekten fehlten natürlich nicht. Was die Teilnehmer beim Präsentations-Workshop mit Markus Neubauer (Kreismedienzentrum) sowie dem Rhetorikkurs beim Landtagsabgeordneten Nico Steinbach gelernt hatten, durften sie in sechs Gruppen bei der Abschlussveranstaltung mit ihren Visionen zum Thema „Die Eifel im Herzen Europas“ präsentieren.

Während sich eine Gruppe mit Hilfe eines Zeittunnels in die Zukunft der EU beamte - einerseits eine rosige mit den Vereinigten Staaten von Europa, andererseits eine düstere mit Grenzen und ohne Gemeinschaftswährung, lautete ein anderes Thema „Klassenzimmer 5.0“. Die Teilnehmer zeichneten ihre Wunschvorstellung eines Lebensraums Schule mit viel Digitalisierung, aber auch mehr sozialen Kontakten. Wie sollen die Eifeler in Zukunft wohnen?, lautete eine andere Frage. Der Idealtypus für den Exzellenzkurs: Im Stil der alten Eifeler Einhäuser in den Dorfzentren, im Wechsel mit modernen Häusern - aber ohne Baugebiete außerhalb der Dörfer, solange es im Kern noch leerstehende Häuser gibt. Mit der Zukunft der Bitburger Housing befasste sich eine andere Gruppe, deren Vorschläge reichten von sozialem Wohnungsbau mit viel Grün bis hin zu einem Park mit See und Freizeiteinrichtungen.

Was in so ziemlich allen Präsentationen im Fokus stand, war die Stärkung des lokalen Handels - lieber in der Eifel kaufen als online shoppen, lieber Eifeler Obst als karibische Bananen waren die Kernaussagen. Gleichzeitig forderten die Schüler und Azubis mehr Unterstützung für Regionalinitiativen und Eifeler Start-Ups, sei es durch die Politik oder Großkonzerne, aber auch mehr Wissensvermittlung für regionale Produkte in der Schule und mehr Partnerschaften von kleinen mit großen Unternehmen.

Dass es aber noch ein weiter Weg dahin ist, dass die Eifel ein Gewinner der Globalisierung wird, zeigte die Gruppe, die sich mit den Herausforderungen befasste: einerseits stand die Mobilität ganz oben auf der Agenda: der ÖPNV ist zu teuer, zu schlecht getaktet und die Fahrten dauern zu lange. Die Vision: der wasserstrombetriebene Eifel-Bus, der autonom ohne Fahrer mehrmals pro Stunde alle Eifeler Orte ansteuert und die Pendler zu Umsteigebahnhöfen mit Direktanbindung in die Metropolen bringt - bei kostenlosem ÖPNV. Weiteres Problemfeld war die Landwirtschaft und das Desinteresse der Jugend an dieser Branche. „Eifel-Botschafter“ sollen Jugendliche künftig für die Jobs begeistern, generell sollen die Berufe aufgewertet und besser bezahlt werden. Und über allen Präsentationen stand zudem der Wunsch „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah‘“ - vor allem, was die künftige Arbeitswelt betrifft, wenn die Fachkräfte dank Digitalisierung die Eifel zum Arbeiten nicht mehr verlassen müssen.

Diese Ideen und Vision gefielen ganz besonders Andreas Theis, Vorstand der Volksbank Eifel: „Mit dem Exzellenzkurs wollen wir junge Menschen für die Region begeistern. Und die Aufmerksamkeit, die diese Reihe mittlerweile weit über die Region hinaus erhält, zeigt, dass wir genau den richtigen Weg getroffen haben, um die Entwicklung der jungen Menschen zu begleiten.“

Der Exzellenzkurs wurde betreut von Carina Kesse, Margit Beyer-Bretz und Sarah Pauls-Schuh (Lehrerinnen am St.-Willibrord-Gymnasium) sowie Anne Peters und Claudia Thielen von der Volksbank Eifel.

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