Fabel für Erwachsene

TRABEN-TRARBACH. (mm) Der Förderverein des Mittelmoselmuseums hat die die vor Jahren begonnenen Beumelburg-Lesungen mit zwei weiteren Lesungen durch Richard Ochs wieder aufgenommen.

Der 1899 in Trarbach geborene Schriftsteller Werner Beumelburg verbrachte seine letzten Lebensjahre in Würzburg, wo er am 9. März 1963 verstarb. Auf dem Trarbacher Friedhof auf Kästel wurde er beigesetzt. Der erfolgreiche Autor von auflagenstarken Historienromanen und Romanen über den Ersten Weltkrieg wurde 1938 Ehrenbürger von Traben-Trarbach, er blieb jedoch wegen seiner angeblichen Nazi-Vergangenheit ein umstrittener Sohn der Doppelstadt. Laut Richard Ochs war Beumelburg im Gegensatz zu seinem Bruder nie ein Nazi. Er sei ein Sohn der Stadt, daher habe man das Recht, sich mit seiner Person auseinander zu setzen. Während Ochs in seiner ersten Lesung im Mittelmoselmuseum unter dem Titel "Zweimal Beumelburg" insbesondere einen Einblick in das Leben und das literarische Wirken des Autors sowie der Autorin Margaret Joyce Beumelburg aus Auckland in Neuseeland gab, standen bei der Lesung in der Stadtbibliothek Auszüge aus dem unveröffentlichten preisgekrönten Roman "König Nobels letzte Reise - Ein Fabelbuch für Erwachsene" auf dem Programm. Da Ochs die Meinung vertrat, dass die Werke Beumelburgs in die Stadtbibliothek gehörten, überreichte er vor Beginn seiner Lesung an die Leiterin der Bibliothek, Inge Pouliot-Deuer ein Porträt des Autors, mehrere Beumelburg-Bücher zur Ergänzung der vorhandenen Werke und eine Dokumentationsmappe zu seinem Leben und Werk. In seinem Manuskript "König Nobels letzte Reise" werden der Tierwelt Vernunft, Sprache und menschliche Züge verliehen, meist mit moralisierender oder satirischer Nutzanwendung auf die Fehler und Schwächen der Menschen vielfach auch bildlich dargestellt. "König Nobel" ist nach Ansicht von Ochs das typische Spätwerk eines Schriftstellers, der kurz vor seinem Tode ermüdet zu sein scheint und mit gewisser Resignation auf das eigene Leben und Werk zurückblickt.

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